Der Steppenwolf

Hermann Hesse

Seeleneinsamkeit und Kultfigur

"... es ist die Geschichte eines Menschen, welcher komischerweise darunter leidet, dass er zur Hälfte Mensch, zur anderen Hälfte ein Wolf ist. Die eine Hälfte will fressen, saufen, morden und dergleichen andere Dinge, die andere will denken, Mozart hören und so weiter ..." Hermann Hesse, 18. August 1925

Innere Zerrissenheit

Harry Haller sieht sich selbst als Steppenwolf, als ein Wesen, das auf seine Freiheit und Individualität beharrt. Er verachtet die oberflächliche Gesellschaft, zieht sich immer mehr in die Einsamkeit zurück und verbringt seine Zeit mit der Lektüre von großer Literatur und Philosophie. Eine andere Seite in ihm hindert ihn jedoch, seine menschlichen Bindungen ganz abzubrechen. Je mehr sich Harry von der Außenwelt isoliert, desto mehr entfernt er sich von sich selbst. Seine innere Zerrissenheit wird ihm unerträglich und er fasst den Entschluss, sich das Leben zu nehmen. Da begegnet ihm die Prostituierte Hermine. Sie lehrt ihn den Genuss der einfachen Dinge, bringt ihm das Tanzen bei und arrangiert für ihn erotische Abenteuer. Sein Selbstbild vom Steppenwolf beginnt zu bröckeln. Bald führt ihn sein Weg ins magische Theater, "der Eintritt kostet den Verstand"...