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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Neutrinos schneller als das Licht?

Wissenschafter am Europäischen Kernforschungsinstitut Cern haben nach eigenen Angaben subatomare Teilchen registriert, die sich schneller als Licht bewegen. Sollte dies zutreffen und handelt es sich bei den Ergebnissen nicht um Fehlinterpretationen oder Falschmessungen, würde es einen der wichtigsten Grundpfeiler der Physik zum Einsturz bringen.

Die Lichtgeschwindigkeit ist eine konstante Größe. Diese Konstanz der Lichtgeschwindigkeit hat weitreichende Folgen für das physikalische Verständnis von Raum und Zeit. Sie ist eine der Grundlagen der Relativitätstheorie.

In Cern finden seit geraumer Zeit Versuche statt, bei denen Neutrinos durch den Erdmantel zu einem in 732 Km entfernten Detektor geschickt werden.

Die Neutrinos, die vom Cern in der Nähe von Genf ausgesandt wurden, hätten das Forschungszentrum Gran Sasso in Italien 60 Nanosekunden schneller erreicht als Licht, erklärte Antonio Ereditato, Sprecher der Forschungsgruppe, der Nachrichtenagentur Reuters.

«Wir haben grosses Vertrauen in unsere Resultate. Wir haben alles überprüft, das die Messungen hätte verfälschen können, aber nichts gefunden», sagte Ereditato. «Wir wollen nun, dass unsere Kollegen die Resultate unabhängig kontrollieren.»

Neutrinos sind elektrisch neutrale Elementarteilchen mit sehr kleiner Masse. Im Standardmodell der Elementarteilchenphysik existieren drei verschieden Neutrinos.
In Stößen der Neutrinos mit Materie finden, anders als bei den anderen bekannten Elementarteilchen, nur Prozesse der Schwachen Wechselwirkung statt. Ein Strom von Neutrinos geht daher auch durch große Schichtdicken – z. B. durch die ganze Erde – fast ungeschwächt hindurch. Entsprechend schwierig ist der Nachweis von Neutrinos in Experimenten.
Obwohl die geringe Reaktionsfreudigkeit der Neutrinos deren Nachweis schwierig macht, kann man die penetrante Natur der Neutrinos in der Forschung ausnutzen. So erreichen Neutrinos aus kosmischen Ereignissen die Erde, während elektromagnetische Strahlung oder andere Teilchen in interstellarer Materie abgeschirmt werden.
Zuerst wurden Neutrinos genutzt, um das Innere der Sonne zu erforschen. Die direkte optische Beobachtung des Kerns ist aufgrund der Diffusion elektromagnetischer Strahlung in den umgebenden Plasmaschichten nicht möglich. Die Neutrinos jedoch, die bei den Fusionsreaktionen im Sonneninneren in großer Zahl entstehen, wechselwirken nur schwach und können das Plasma praktisch ungehindert durchdringen. Ein Photon benötigt typischerweise einige 1000 Jahre, bis es an die Sonnenoberfläche diffundiert; ein Neutrino benötigt dafür nur einige Sekunden. WIKI

Die Präsentation der Daten soll heute um 16 Uhr in Genf stattfinden und wird live im Internet übertragen. Die entsprechende wissenschaftliche Publikation ist im Internet zu finden. In Blogs war bereits seit einigen Tagen über das Resultat geschrieben und diskutiert worden, weil einige Anhaltspunkte an die Öffentlichkeit gedrungen waren (siehe z.B. hier).

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