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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Loslassen - Anhaftung - Begierde - Emotion


Der Durchbruch zum göttlichen Licht vollzieht sich meistens in Augenblicken, außerhalb der Meditationszeiten und stets dann, wenn er nicht erwartet wird. Manch einer wird das Erleuchtungserlebnis zum Beispiel ganz plötzlich und unverhofft während dem ruhigen Verweilen in der Natur zuteil. Gerade in dem Augenblick, wo wir entspannt loslassen oder besser - selbst Loslassen geworden sind - wird uns alles geschenkt.
Zensho W. Kopp, Zen und die Wiedergeburt der christlichen Mystik


Hier im Westen verbinden wir mit dem Begriff LOSLASSEN oft auch die Angst vor dem Verlust. Da hat man sich so Vieles erarbeitet und nun kommt da jemand, der berhauptet, daß durch LOSLASSEN auch das Leiden vergehen soll?
Nehmen wir zum Beispiel einen Kugelschreiber in die Hand und lassen ihn los, so fällt er zu Boden. Unweigerlich. Weg ist er! Das hatte auch Newton schon erkannt, als ihm angeblich ein Apfel auf den Kopf gefallen war. So unser Denken.
Was ist aber, wenn man die Hand dreht und öffnet. Auch dann hat man losgelassen...

Die Dinge loszulassen bedeutet nicht, sie loszuwerden.
Sie loslassen bedeutet, dass man sie sein lässt.
Jack Kornfield, Offen wie der Himmel, weit wie das Meer


Was sollen wir denn loslassen?

Unsere Anhaftung. Lassen sie die Begierde als Motivation hinter allem was sie tun los. Es mag die Begierde sein erfolgreich zu sein, perfekt zu sein, andere zu kontrollieren oder gar sich selbst zu glorifizieren. Es ist nicht wichtig, was genau es ist; was von Bedeutung ist, ist die Begierde, die hinter der Handlung steht. Man verwechselt hier leicht die Handlung selbst mit Begierde.
Loslassen heißt also loslassen von Anhaftung an Begierde, nicht loslassen der Handlung selbst?
Es geht uns darum, Emotionen zu erkennen und zu stoppen. Versuchen sie einmal, eine Handlung zu stoppen und zu betrachten. Schauen sie, ob sie die Begierde erkennen können, die die Handlung antreibt. Wenn sie die Begierde erkennen, dann können sie auch die Anhaftung an sie loslassen. Wenn sie Anhaftung wirklich erkennen, wird sie sich auflösen und sie lassen spontan los.

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