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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Weihnachten ist vorbei! Genau! Gerade deshalb!

James Lovell hat einmal gesagt:

Die Menschen auf der Erde begreifen nicht, was sie besitzen. Vielleicht, weil nicht viele von ihnen die Gelegenheit haben, sie zu verlassen und dann zurückzukehren“.

Als er aus den Fenstern des Raumschiffs blickte, erkannte er über dem Horizont des Mondes einen blauen und weißen Bogen, der schnell größer wurde.



“Oh, my God! Look at that picture over there! Here’s the Earth coming up. Wow, is that pretty!

“Well, Frank, my thoughts are very similar. The vast loneliness up here of the Moon is awe inspiring, and it makes you realize just what you have back there on Earth. The Earth from here is a grand oasis in the big vastness of space.

Michael von Brück zum Buddhismus

Link: Buddhismus - ein Gespräch



"Alles ist frustrierend, weil Denkstrukturen und Raster, die wir uns ein Leben lang angeeignet haben, nicht in die Wirklichkeit, so wie sie ist, hineinpassen. Wir projizieren unsere Vorstellungen auf die Phänomene, die uns umgeben.

Diese Projektionene müssen durchschaubar gemacht werden. Ein langer Weg zu einem ruhigen Geist, der wiederum die Grundlage der Weisheit ist. Eine Methode anders in der Weilt zu sein.

Handeln, Meditation, und Erkenntnis. Drei Dimensionen der Praxis des Lebens."

Quantenphysik und Spiritualität

Die Manifestation der Materie - oder
Leere ist Form und Form ist Leere
Materie ist eingefrorene Zufälligkeit?


Link: MYSTICA.TV - QUANTENPHYSIK & BUDDHISMUS

God is away on business

Schöpsungslieder
1.
Im Beginn schuf Gott die Sonne,
Dann die nächtlichen Gestirne;
Hierauf schuf er auch die Ochsen
Aus dem Schweiße seiner Stirne.
Später schuf er wilde Bestien,
Löwen mit den grimmen Tatzen;

Nach des Löwen Ebenbilde
Schuf er hübsche kleine Katzen.
Zur Bevölkerung der Wildniß
Ward hernach der Mensch erschaffen;
Nach des Menschen holdem Bildnis
Schuf er intressante Affen.

Satan sah dem zu und lachte:
Ei, der Herr kopiert sich selber!
Nach dem Bilde seiner Ochsen
Macht er noch am Ende Kälber.

2.
Und der Gott sprach zu dem Teufelt
Ich der Herr kopier' mich selber,
Nach der Sonne mach' ich Sterne,
Nach den Ochsen mach' ich Kälber,
Nach den Löwen mit den Tatzen
Mach' ich kleine liebe Katzen,
Nach den Menschen mach' ich Affen;
Aber du kannst gar nichts schaffen.

3.
Ich hab mir zu Ruhm und Preis erschaffen
Die Menschen, Löwen, Ochsen, Sonne;
Doch Sterne, Kälber, Katzen, Affen,
Erschuf ich zu meiner eigenen Wonne.



Text nicht verfügbar
Heinrich Heine's sämmtliche Werke Von Heinrich Heine, Gottfried Wilhelm Becker

Gerade sind die Phänomene entstanden, schon sind sie wieder dem Untergang geweiht

Die Wechselhaftigkeit der Phänomene ist uns im täglichen Leben nur selten bewußt. Unser Geist beharrt sogar oft auf der falschen Sicht einer wenig dynamischen Umgebung. Getrieben von unseren Wünschen, Hoffnunge, Ängsten und Abneigungen wandeln wir durchs Leben.

Auch leiden viele in diesen Tagen, besonders zwischen den Jahren, an einer melancholischen Verstimmung. Die Vorstellung, daß diese dunkle Jahreszeit noch einige Monate anhalten wird verstärkt dieses Gefühl noch. Doch die Wahrheit ist eine andere.

In dem immerwährenden Tanz von Planeten und Sonnen ist ein entscheidender Punkt überschritten worden. Heute ist der kürzeste Tag und die längste Nacht. Wei bei einer Geburt ist das schlimmste übertstanden.




Doch auch Tote können tanzen...

Siddharta Gautama Shakyamuni Buddha:

Sieh' hin, oh Weiser, auf dieses Sein,
Entsteh'n, Vergeh'n ist seine Pein.
Majj. Nik. I p. 168 (26. Sutra)

What a day ...

Heute habe ich die Mitte des Lebens erreicht. Doch wo ist der Fisch?



Bleibt nur noch die Frage, wie kommt die Scheiße aufs Dach?

Die Zehe der Achtsamkeit

Einmal, während Buddha sprach, saß ein Mann vor ihm, der ständig seine Zehe hin und her bewegte. Am Ende des Vortrags fragte ihn Buddha: “Was ist mit deinem Zeh los?“ In diesem Augenblick hörte der Mann mit dem Wackeln auf. Buddha sagte: „Ich sage dir, was los ist. Du bist dir deiner Zehe nicht bewusst. Du hast den Zeh nicht selbst bewegt, es geschah unbewusst. Es ist eine Gewohnheit, wahrscheinlich machst du das überall wo du sitzt. In dem Moment als ich dich fragte, hörte das Schaukeln auf. Als deine Aufmerksamkeit in den Zeh ging, hast du angehalten.“

Funny Aircraft...

pull up! Pull up! PULL UP!



Fuck this Pilot

Dhammapada - Denken

Citta - Denken

(*33) 33
Das Denken, flatterhaft, unbändig, obstinat,
Gleichwie der Schmied den Pfeil, macht es der Weise grad.

34
Dem auf das trockne Land geworfnen Fische gleich,
So quält das Denken sich, zu fliehn aus Māras Reich.

35
Das Denken schweift gern ab, man hält es schwer zurück;
Es zähmen, das ist gut; gezähmt bringt Denken Glück.

36
Das Denken schweift gern ab, entschwindet unserm Blick;
Der Weise hütet es; bewacht bringt Denken Glück.

37
Gedanken, ungreifbar, die selten stille standen,
Wer diese wohl beherrscht, löst sich aus Māras Banden.

38
Im Denken ohne Halt, der Lehre nicht beflissen,
Wer im Vertrauen schwankt, kommt nie zu weisen Wissen.

39
Im Denken nicht verwirrt und frei von Lustverlangen,
Jenseits von Gut und Schlecht - so ist die Furcht vergangen.

40
Der Leib zerbricht wie Ton; zur Festung Denken mache!
Mit Weisheitsschwert erschlag' den Mar und halte Wache!

(*41) 41
Wie bald wird dieser Leib tot liegen auf der Erd',
Bewußtlos wie aus Holz, verworfen, ohne Wert!

(*42) 42
Viel Schlimm'res, als ein Feind dem Feind je angetan,
Tut dem das Denken an, der's nicht beherrschen kann.
( = Udāna IV,3)

43
So Gutes können nicht die Eltern je dir schenken,
Auch die Verwandten nicht, wie gut beherrschtes Denken.

Na sowas!

Phänomen Religion - Warum Menschen glauben

Warum Menschen glauben

Neue Erkenntnisse der Wissenschaften zum Glauben und seinen Wirkungen

Aus dem Text der Redaktion

Jede Kultur hat ihre religiösen Vorstellungen. Eine Gesellschaft ohne jeglichen Glauben ist kaum vorstellbar. Warum das religiöse Denken unter den Menschen universell verbreitet ist, beschreiben Evolutionsbiologen: In der Menschheitsgeschichte haben sich Fähigkeiten des Denkens entwickelt, die für den Glauben ursächlich sind. Aber auch Natur- und Lebenswissenschaftler widmen sich dem Phänomen Religion mit wachsendem Interesse. Mediziner, Psychologen, Anthropologen, Neurobiologen suchen und sammeln Erkenntnisse über Ursprung und Wirkung des Glaubens. Kann er tatsächlich die sprichwörtlichen Berge versetzen? Sind gläubige Menschen glücklicher oder gar gesünder als nicht-gläubige? Ist der Mensch von Natur aus religiös, und unterscheidet ihn das vom Tier? Harte wissenschaftliche Fakten widerlegen zuweilen als sicher geltende Meinungen, etwa die, dass religiöse Menschen öfter moralisch handeln als nicht-religiöse. Ulrich Schnabel hat den Stand der wissenschaftlichen „Vermessung des Glaubens“ in einem Buch zusammengefasst. Die bedeutsamsten Erkenntnisse diskutiert er im Funkhausgespräch mit der Theologin Elisabeth Gräb-Schmidt und dem Neuropsychologen Christan Hoppe.

Hier der Link zur Sendung des WDR:


Meditation verändert - Erforschung des Geistes

Die schwierigste einfachste Sache der Welt. Monkey mind is always around you. Hey, come back!
Ernstzunehmende Wissenschaftler wollen herausfinden, wie förderlich die Mediation wirkt.
Hier ein mp3 aus der Schweiz

Ullrich Ott, Gießen

Yunmen - Das leuchtende Licht

"Jeder Mensch hat eigentlich das leuchtende Licht. Doch wenn er hinschaut, sieht er es nicht; dunkel ist`s und verborgen." Yunmen

Was ist Buddhismus - was ist Buddhismus nicht

Als ich gegen Ende der 80er Jahre nach Indien reiste, war ich sehr beeindruckt von dem Umgang der Menschen untereinander. Obwohl dort eine Bevölkerungsdichte herrscht, die man hier in Deutschland nur in Einkaufspassagen zur Weihnachtszeit wirklich wahrnehmen kann, ist der Umgang untereinander von Respekt, Achtung und Höflichkeit geprägt, sieht man einmal vom Straßenverkehr ab. Hier herrscht das Gesetz des Stärkeren.

Vielerorts trifft man auf tief verwurzeltes religiöses Leben. Nicht nur in den verschiedensten Tempeln. Das Religiöse Leben spiegelt sich auch im täglichen Leben wider. Die vor allem im Süden vorhandenen christlichen Kirchen werden mit der gleichen Hochachtung gepflegt und sind in den Kulturschatz des Subkontinentes aufgegangen. Tiefe Verwunderung ergriff mich, als ich vor der Kirche mit dem Grab von Vasko Da Gama stand. Wenn man seine Wahrnehmung verengte, hätte man meinen können in Portugal zu sein.

Hermann Hesse (1914): "Der ganze Osten atmet Religion, wie der Westen Technik atmet." und weiter: "Primitiv und jedem Zufall preisgegeben scheint das Seelenleben des Abendländers, verglichen mit der geschirmten, gepflegten, vertrauensvollen Religiösität des Asiaten, er sei Buddhist, Mohammedaner oder was immer. Dieser Eindruck beherrscht alle anderen, denn hier zeigt der Vergleich eine Stärke des Ostens, eine Not und Schwäche des Abendlandes... Überall erkennen wir die Überlegenheit unserer Zivilisation und Technik, und überall sehen wir die Völker des Ostens noch ein Gut genießen, das uns fehlt und das wir darum höher stellen als alle jene Überlegenheit."

Der Buddha legte großen Wert darauf, daß jeder seiner Anhänger seine Lehre zu prüfen hatte. Sie sollten erkennen, daß der Inhalt der Wahrheit entspricht, nicht aus einer Überzeugung heraus, sondern auf der Grundlage eigener Erfahrungen und Erkenntnisse. Kein Dogma und keine Autorität, keine Idee sollte einfach hingenommen werden. Er lehnte sogar seine eigene Verehrung ab. Nicht blinder Glaube und dennoch nicht der Zweifelsucht verfallen. Mehr Intuition auf dem Weg zur Befreiung aus dem Leiden hin zum Nirvana. Intuitives Vertrauen in die Lehre entwickeln.
Nicht ist Buddhismus, die Gegensätze zur Glorie zu erheben, sich nur auf eine Seite zu stellen, sondern sie als integralen Bestandteil des Lebens zu sehen. Es ist ein Miteinander der Polaritäten. Niemals ist das Gute nur gut und das Schlechte nur schlecht. Die Entscheidung trifft das Individuum - immer wieder neu, situationsbedingt.
Im Buddhismus geht es um ganz pragmatische Erkenntnisse, die den Menschen weiterbringen sollen. Was nicht weiterhilft, ist nicht von Belang! Spekulationen sind sinnlos. Sie stören die geistige Ruhe, die es zu erlangen gilt. Mit solchen Disputen verwickelt man sich im Dualismus, aus dem es dann intellektuell kein Entkommen mehr gibt. Geistige Verwirrung wäre die Folge.
Besonders beliebt und störend ist bei der Beschäftigung mit dem Buddhismus die Frage nach dem Ursprung und dem Ziel unseres gemeinsamen Weges als Menschen. Der Buddha sagte: "Das Ende ist noch so viele Jahre entfernt, wie man bräuchte, um den Himalaya abzutragen, indem man ihn alle hundert Jahre mit einem Samttüchlein berühren würde."

Ein König lies einmal alle Blindgeborenen der Stadt versammeln, um ihnen eine Elefanten vorzuführen. Ein Mann wurde beauftragt, die Blinden zum Elefanten zu führen, damit sie ihn betasten und ihn später beschreiben konnten. So zeigte der Mann einigen Blindgeborenen den Kopf, anderen das Ohr, anderen wiederum die Beine, einigen den Körper, einigen das Hinterteil, einigen den Schwanz. Darauf forderte der König die Blindgeborenen auf, den Elefanten zu beschreiben. So beschrieben jene die den Kopf befühlt hatten, der Elefant sei wie ein Kessel. Diejenigen die den Zahn befühlt hatten, er sei wie eine Pflugschar, usw. Leider hielt jeder Blinde seine Beschreibung für die einzig richtige und verfocht sie deshalb auch immer heftiger, so dass die Beschreibung des Elefanten schließlich zu einem Handgemenge der Blinden ausartete!

Aus unserer westlichen Forschung wissen wir, daß es nicht nur eine Wahrheit gibt. Die vermeintlich erkannte Wahrheit liegt im Auge des Betrachters.

„Es gibt keine wahre Aussage, denn die Position des Menschen ist die Unsicherheit des Schwebens. Wahrheit wird nicht gefunden, sondern produziert. Sie ist relativ.[53]“ Friedrich Schlegel

Buddha Shakyamuni hat im Kalama-Sutta -Kâlâma Sutta (Anguttara Nikâya III. 66)- folgendes zur Ermittlung von Wahrheit gesagt:

„Glauben Sie an nichts, nur weil Sie es gehört haben. Glauben Sie nicht einfach an Traditionen, weil sie von Generationen akzeptiert wurden. Glauben Sie an nichts, nur auf Grund der Verbreitung durch Gerüchte. Glauben Sie nie etwas, nur weil es in Heiligen Schriften steht. Glauben Sie an nichts, nur wegen der Autorität der Lehrer oder älterer Menschen. Aber wenn Sie selber erkennen, dass etwas heilsam ist und dass es dem Einzelnen und Allen zu Gute kommt und förderlich ist, dann mögen Sie es annehmen und stets danach leben.“

Kālāma Sutta Anguttara-Nikāya III, 65 (Vol. 1, S. 167-171 Aurum Ed.)

[62], [63]

Daraus folgt für den Buddhismus:

  1. In einem gewissen Mass sind wir alle blind/ teilgebildet. Wir erfassen nicht die ganze Wahrheit
  2. Einen Aspekt oder eine Teilwahrheit zu erhaschen ist für jeden Menschen möglich.
  3. Das Problem besteht darin, dass jeder dazu neigt, seine Teilwahrheit/seinen Teilaspekt für die einzige richtige, ja sogar für die gesamte Wahrheit zu halten.
  4. Da einem nur ein Teilaspekt zugänglich ist, besteht die Gefahr der Fehlinterpretation.
  5. Das Verhaftet-sein an früher betasteten Objekten kann zu Fehlern führen. In der Vergangenheit Erfahrenes und Gelebtes kann nicht Antworten auf die Fragen der Gegenwart geben.
  6. Die Wahrheit ist sowohl-als-auch. Die einzelnen Teilaspekte schließen sich nicht aus, sondern ergänzen zu einem größeren Ganzen.
  7. Je mehr von der Wahrheit erfasst wird, desto schwieriger wird es, sie in alten, bekannten Worten zu vermitteln und desto leichter wird das Zulassen anderer Teilwahrheiten, die man zuvor für unmöglich gehalten hat.
Der Buddha hat die Ursache des Leidens und die Verbreitung des Leidens im Geist erkannt. Besonders aber das falsche Denken ist es, was Samsara bewirkt:

A.I.13. Die Quelle alles Guten und Bösen (VI, 6-7)

Was es auch immer, ihr Mönche, an unheilsamen Dingen gibt, an Dingen, die dem Unheilsamen verbunden sind, dem Unheilsamen zugehören, sie alle haben den Geist zum Vorläufer; (*1) denn das Geistige (mano) steigt zuerst auf, und dann folgen die unheilsamen Dinge.

Was es auch immer, ihr Mönche, an heilsamen Dingen gibt, an Dingen, die dem Heilsamen verbunden sind, dem Heilsamen zugehören, sie alle haben den Geist zum Vorläufer; denn das Geistige steigt zuerst auf, und dann folgen die heilsamen Dinge.

Im Geist lieg also die Lösung zur Überwindung des Leidens. Alle Bewertungen, Anhaftungen und Abneigungen sind hier begründet. Sie sind konditioniert, abgespeichert, übertragen, anerzogen. Eine Erstarrung ist die Folge. Daraus resultiert u.a. das Leiden.

Buddhismus kann also niemals ein Dogma sein, außer in der Prüfung der eigenen Erfahrungen bezüglich der Lehre des Buddha. Er gründet sich auf übergreifende Prinzipien, die in allen Menschen wirksam sind. Die Lösung liegt immer im Individuum selbst und kann nicht von außen aufgezwungen werden.
Buddhismus ist also eine völlig andere Herangehensweise an das Leben selbst. Nicht intellektuell, nicht dem Dualismus verfallen und vor allem individuell. Er ist die Erkenntnis der eigenen Fehlerhaftigkeit und die Wahrnehmung der Veränderung des eigenen Geistes auf der Grundlage von Achtsamkeit und Meditation.

Von Wychmannus comes

Hermann Hesse - Sein Leben in Bildern (Video)

Bin ja immer auf der Suche nach Dingen, die Hermann Hesse betreffen. Leider sind die Tondokumente recht rar. Doch immer wieder beschäftigen sich Menschen mit seinem Leben und Werk. Bei YouTube fand ich heute ein neues Video, das sich mit seiner Biographie beschäftigt. Hat mir sehr gut gefallen. Es stammt von ColourBlind1988.

SH der Dalai Lama erhält Deutschen Medienpreis 2008

Der Dalai Lama erhält den Deutschen Medienpreis 2008. Das geistliche Oberhaupt der Tibeter wird am 10. Februar 2009 zum Gedenken an den 50. Jahrestag seiner Vertreibung aus Tibet ausgezeichnet, wie das Marktforschungsinstitut Media Control in Baden-Baden mitteilte.

Buddhistischer Kalender 2009 und eine Zen-Flashfliege

























Bei der Durchsicht meines Blog zum Jahresende und kleineren Aufräumarbeiten bin ich wieder auf den Link zu Urbandharma gestoßen. Das Sangha hatte schon im letzten Jahr einen wunderbaren Kalender ins Netz gestellt. Hier ein Bild des Kalenders, der als PDF herntergeladen werden kann.

Forest Sangha 2009 (Bild anklicken)
Forest Sangha 2008

Wer eine Flashanimation sehen möchte, die sich mit Zen-Mediation beschäftigt, ist gut bei "Do not zzz" aufgehoben. Also ich sehe sie mir jedenfalls immer wieder an, weil ich Fliegen gerne mag ;)

"Zuhören hat mich der Fluß gelehrt"

[...] Ihm schien, es habe der Fluß ihm etwas Besonderes zu sagen, etwas, das er noch nicht wisse, das noch auf ihn warte. In diesem Fluß hatte sich Siddhartha ertränken wollen, in ihm war der alte, müde, verzweifelte Siddhartha heute ertrunken. Der neue Siddhartha aber fühlte eine tiefe Liebe zu diesem strömenden Wasser, und beschloß bei sich, es nicht so bald wieder zu verlassen...
... Von den Geheimnissen des Flusses aber sah er heute nur eines, das ergriff seine Seele. Er sah: dies Wasser lief und lief, immerzu lief es, und war doch immer da, war immer und allezeit dasselbe und doch jeden Augenblick neu! O wer dies faßte, dies verstünde! Er verstand und faßte es nicht, fühlte nur Ahnung sich regen, ferne Erinnerung, göttliche Stimmen...
"Du wirst es lernen," sprach Vasudeva, "aber nicht von mir. Das Zuhören hat mich der Fluß gelehrt, von ihm wirst auch du es lernen. Er weiß alles, der Fluß, alles kann man von ihm lernen. Sieh, auch das hast du, schon vom Wasser gelernt, daß es gut ist, nach unten zu streben, zu sinken, die Tiefe zu suchen. Der reiche und vornehme Siddhartha wird ein Ruderknecht, der gelehrte Brahmane Siddhartha wird ein Fährmann: auch dies ist dir vom Fluß gesagt worden. Du wirst auch das andere von ihm lernen." ...
... Mehr aber, als Vasudeva ihn lehren konnte, lehrte ihn der Fluß. Von ihm lernte er unaufhörlich. Vor allem lernte er von ihm das Zuhören, das Lauschen mit stillem Herzen, mit wartender, geöffneter Seele, ohne Leidenschaft, ohne,Wunsch, ohne Urteil, ohne Meinung...
... Freundlich lebte er neben Vasudeva, und zuweilen tauschten sie Worte miteinander, wenige und lang bedachte Worte. Vasudeva war kein Freund der Worte, selten gelang es Siddhartha, ihn zum Sprechen zu bewegen. "Hast du," so fragte er ihn einst, "hast auch du vom Flusse jenes Geheime gelernt: daß es keine Zeit gibt?" Vasudevas Gesicht überzog sich mit hellem Lächeln. "Ja, Siddhartha," sprach er. "Es ist doch dieses, was du meinst: daß der Fluß überall zugleich ist, am Ursprung und an der Mündung, am Wasserfall, an der Fähre, an der Stromschnelle, im Meer, im Gebirge, überall, zugleich, und daß es für ihn nur Gegenwart gibt, nicht den Schatten Vergangenheit, nicht den Schatten Zukunft?" "Dies ist es," sagte Siddhartha. "Und als ich es gelernt hatte, da sah ich mein Leben an, und es war auch ein Fluß, und es war der Knabe Siddhartha vom Manne Siddhartha und vom Greis Siddhartha nur durch Schatten getrennt, nicht durch Wirkliches. Es waren auch Siddharthas frühere Geburten keine Vergangenheit, und sein Tod und seine Rückkehr zu Brahma keine Zukunft. Nichts war, nichts wird sein; alles ist, alles hat Wesen und Gegenwart." Siddhartha sprach mit Entzücken, tief hatte diese Erleuchtung ihn beglückt. O, war denn nicht alles Leiden Zeit, war nicht alles Sichquälen und Sichfürchten Zeit, war nicht alles Schwere, alles Feindliche in der Welt weg und überwunden, sobald man die Zeit überwunden hatte, sobald man die Zeit wegdenken konnte? Entzückt hatte er gesprochen, Vasudeva aber lächelte ihn strahlend an und nickte Bestätigung, schweigend nickte er, strich mit der Hand über Siddharthas Schulter, wandte sich zu seiner Arbeit zurück. [...]
(Hermann Hesse, Siddhartha)

Du kannst den Fluß nicht anschieben...

WDR 3/ WDR 5
Lebenszeichen von Reinartz, Burkhard:
Sendung vom 07.12.2008 von Lebenszeichen im WDR-Radio zum Mitnehmen

Du kannst einen Fluss nicht anschieben.
Nur wer warten kann, kommt voran.

Aus dem Text der Redaktion:
Warten hat viele Gesichter: Menschen warten auf eine gute Nachricht, auf das Ende der Kopfschmerzen, den richtigen Lebenspartner, die Fußballergebnisse, auf den beruflichen Durchbruch, auf das Christkind. Warten gilt als Zumutung, als verlorene Zeit. Doch ohne Wartezeit keine Chance zur Besinnung, zur gedanklichen Verarbeitung von Erfahrungen. Geduldiges Warten ist eine kreative Haltung, die irgendwann Früchte trägt. Wer die Kunst des Wartens beherrscht, wird den richtigen Zeitpunkt zum Handeln nicht verpassen. "You can’t push a river", heißt ein englisches Sprichwort: "Du kannst einen Fluss nicht anschieben".

Im Warten dehnt sich die Zeit, damit Neues und Unerwartetes geschehen kann. In manchen spirituellen Traditionen gilt Warten als heilige Zeit, in der Dinge reifen wie ein Embryo in der Gebärmutter.

Redaktion: Theo Dierkes © WDR 2008 function Flash Request


Original-Audioquelle
Warten auf Godot (WIKI)

Estragon: Komm, wir gehen!
Wladimir: Wir können nicht.
Estragon: Warum nicht?
Wladimir: Wir warten auf Godot.
Estragon: Ach ja.





Vor dem Gesetz (WIKI)



Wahrheit! Alles Lüge!


Gestern sah ich auf ARTE die Dokumentation -Wahrheit! Alles Lüge!
Leider Ist der Beitrag auf ARTE +7 nur sieben Tage verfügbar. Link im Header
Aus dem Text der Redaktion.






Wahrheit! Alles Lüge!

Ist die Welt, wie wir sie sehen, tatsächlich Realität oder nur ein Produkt unseres Gehirns? Was wäre, wenn das, was wir erleben, bloß eine individuelle Illusion ist? International renommierte Wissenschaftler machen anhand anschaulicher Beispiele deutlich, wie leicht unsere Wahrnehmung - und damit unsere individuelle Realität - beeinflussbar ist.
Ist die Welt, so wie wir sie sehen, real oder lediglich Produkt des menschlichen Gehirns? Was wäre, wenn unsere Erlebnisse individuelle Illusionen wären, ein Film in unserem Kopf? Das widerspricht unserem Weltbild, nach dem Realität wissenschaftlich messbar, somit Fakt und für alle Menschen gleich ist.
Doch Hirnforscher gehen davon aus, dass wir unser Leben innerhalb unseres Gehirns erleben. Jeder Mensch konstruiert somit seine individuelle Realität. Und der Mensch kann seine Wahrnehmung und sogar die Struktur seines Gehirns durch gezielte Techniken verändern und damit aktiv seine Realität gestalten.
In der Dokumentation kommen international renommierte Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen der Hirnforschung, der Psychologie und der Philosophie zu Wort. Sie veranschaulichen ihre Forschungsergebnisse anhand verschiedener Experimente: Von Operationen unter Hypnose, Umgang mit Phantomschmerzen bis hin zu Illusionsexperimenten zeigt die Dokumentation Beispiele, die deutlich machen, wie leicht unsere Wahrnehmung - und damit unsere individuelle Realität - beeinflussbar ist.
Untersuchungen aus dem Bereich des Cyberspace und der Meditationsforschung beweisen, wie fließend die Grenzen zwischen virtueller und "echter" Realität sind. Sie zeigen auch, welche Risiken teils damit verbunden sind.
Die Erkenntnisse der Hirnforschung verleihen dem bisherigen Verständnis von Realität jedenfalls eine neue Dimension. Unendlich viele Möglichkeiten würden sich eröffnen, wenn wir die Wahrnehmung der Wirklichkeit durch unser Gehirn aktiv steuern könnten.
Die Dokumentation zeigt darüber hinaus, wie die Neurowissenschaft versucht, mit modernsten Techniken das Rätsel Realität zu lösen. Dadurch bekommt die Hirnforschung auch eine philosophische Relevanz, da sie indirekt die Frage stellt, in was für einer Welt wir leben wollen und wie wir sie erleben wollen.
(Deutschland, 2007, 43mn)
ZDF
Regie: Christopher Phillip Zahlten

Prof. Wolf Singer:
Schon der freie Wille ist eine Illusion!

Max-Planck-Institut für Hirnforschung

Hermann Hesse: "Und siehe, es war in der Tat eine große Unordnung da...."

War Hermann Hesse ADHS`ler?
Viel habe ich schon gelesen, was seine Erkrankung angeht.

Hesse: "Man erinnere sich: die erste Wandlung war eingetreten in dem Augenblick, wo mir der Entschluss bewusst wurde, ein Dichter zu werden. Der vorherige Musterschüler Hesse wurde von da ein schlechter Schüler, er wurde bestraft, er wurde hinausgeworfen, er tat nirgends gut, machte sich und seinen Eltern Sorge - alles nur, weil er zwischen der Welt, wie sie nun einmal ist oder zu sein scheint, und der Stimme seines eigenen Herzens keine Möglichkeit einer Versöhnung sah." "Dies wiederholte sich jetzt, in den Kriegsjahren, aufs neue. Wieder sah ich mich im Konflikt mit einer Welt, mit der ich bisher in gutem Frieden gelebt hatte. Wieder mißglückte mir alles, was ich sagte und dachte, von den andern feindlich mißverstanden. Wieder sah ich zwischen der Wirklichkeit und dem was mir wünschenswert, vernünftig und gut schien, einen hoffnungslosen Abgrund liegen. Diesmal aber blieb mir die Einkehr nicht erspart. Es dauerte nicht lange, so sah ich mich genötigt, die Schuld an meinem Leiden nicht außer mir, sondern in mir selbst zu suchen. ...Es mußte also in mir selbst allerlei Unordnung sein, wenn ich so mit dem ganzen Weltlauf in Konflikt kam. Und siehe, es war in der Tat eine große Unordnung da...."

"Als die neue Wandlung sich in meinen Schriften und in meinem Leben zu äußern anfing, schüttelten viele meiner Freunde den Kopf. Viele verließen mich auch. Das gehörte zu dem veränderten Bild meines Lebens, ebenso wie der Verlust meines Hauses, meiner Familie und anderer Güter und Behaglichkeiten. Es war eine Zeit da ich täglich Abschied nahm, und täglich darüber erstaunt war, daß ich nun auch dies hatte ertragen können, und noch immer lebte, und noch immer irgend etwas an diesem seltsamen Leben liebte, das mir doch nur Schmerzen, Enttäuschungen und Verluste zu bringen schien...." (Hesse, Kurzgefaßter Lebenslauf)

Anm.:
Hyperaktivität ist keine Eigenschaft, die sich mit zunehmendem Alter verliert. Manche lernen mit ihrer Instabilität umzugehen, leben aber immer in der Gefährdung, in Belastungssituationen mit ihrer Umwelt zu kollidieren. Schaffen sie die soziale Integration, sind sie häufig beliebte Mitarbeiter, die sich durch ihre Power, ihre Originalität und Gedankenfülle auszeichnen. Langeweile ist das letzte, was sie ihrer Umgebung vermitteln.

"Vielleicht war ich auch, meinem lebenslangen Glauben entgegen, gar kein Dichter, und der ganze ästhetische Betrieb war bloß ein Irrtum gewesen?
.... Das meiste von dem, was ich auf ich auf der Höllenreise durch mich selbst zu Gesicht bekommen hatte, war Schwindel und wertlos gewesen.....
Nachher, wenn solche Zeiten hoher und lebensgefährlicher Spannung vorüber sind, sieht das alles seltsam anders aus, weil die damaligen Inhalte und ihre Namen jetzt ohne Bedeutung sind, und das Heilige von vorgestern kann beinahe komisch klingen.....
1919 zog ich mich in eine einsame Ecke der Schweiz zurück und wurde Einsiedler.....
Man nannte mich häufig einen "Buddhisten""....
Häufig suchte ich meine Freude, meinen Traum, mein Vergessen in einer Flasche Wein, und sehr oft hat sie mir geholfen, sie sei dafür gepriesen. Aber sie genügte nicht. Und siehe da, eines Tages entdeckte ich eine ganz neue Freude. Ich fing .... plötzlich an zu malen. Auch über diese Malerei ärgerten sich viele meiner Freunde. Darin habe ich wenig Glück - immer, wenn ich etwas recht Notwendiges, Glückliches und Hübsches unternehme, werden die Leute unangenehm. Sie möchten gerne, daß man bleibt, was man war, daß man sein Gesicht nicht ändert. Aber mein Gesicht weigert sich, es will sich häufig ändern, es ist ihm ein Bedürfnis. ....
In den Jahren bis 1930 schrieb ich noch einige Bücher, um dem Gewerbe für immer den Rücken zu kehren. ....
Ich war hauptsächlich mit Malen und mit chinesischen Zaubermethoden beschäftigt, ließ mich in den folgenden Jahren aber mehr und mehr auch auf die Musik ein. Es wurde der Ehrgeiz meines späteren Lebens, eine Art von Oper zu schreiben, worin das menschliche Leben in seiner sogenannten Wirklichkeit wenig ernst genommen, sogar verhöhnt wird, ....
Allein leider gelang mir die Vollendung dieser Oper nie. ....
Ich legte daher diese Arbeit beiseite und wandte mich nun vollends der praktischen Magie zu. ....
Im Alter von mehr als siebzig Jahren wurde ich, nachdem eben erst zwei Universitäten mich durch die Verleihung der Würde eines Ehrendoktors ausgezeichnet hatten, wegen Verführung eines jungen Mädchens durch Zauberei vor die Gerichte gebracht. ..." (Hesse, Kurzgefaßter Lebenslauf)
"Seit einigen Tagen lebe ich von Rotwein und Opium". (1912 Tagebuchnotiz aus Indien)

Anm.:
Es besteht eine mehrfach höhere Gefährdung durch Sucht. Der Grund liegt vermutlich auch in der Tatsache, daß insbesondere stimulierende Drogen wie Kokain oder Ecstasy, bei typisch hyperaktiven Patienten zu einer deutlichen inneren Entspannung und Beruhigung führen können.

"Wenn ich eine Weile ... die laue, fade Erträglichkeit sogenannter guter Tage geatmet habe, dann wird mir so windig weh und elend, daß ich die verrostete Dankbarkeitsleier dem schläfrigen Zufriedenheitsgott ins zufriedene Gesicht schmeiße und lieber einen recht teuflischen Schmerz in mir brennen fühle, als diese bekömmliche Zimmertemperatur. Es brennt alsdann in mir eine wilde Begierde nach starken Gefühlen und Sensationen, eine Wut auf dies abgetönte, flache, normierte Leben und eine rasante Lust, irgend etwas kaputtzuschlagen, etwa ein Warenhaus oder eine Kathedrale oder mich selbst, verwegene Dummheiten zu begehen, ein paar verehrten Götzen die Perücken abzureißen ... oder einigen Vertretern der bürgerlichen Weltordnung das Gesicht ins Genick zu drehen. Denn dies haßte, verabscheute und verfluchte ich vor allem doch am innigsten: diese Zufriedenheit, diese Gesundheit, Behaglichkeit, diesen gepflegten Optimismus des Bürgers, diese fette gedeihliche Zucht des Mittelmäßigen, Normalen und Durchschnittlichen." (Steppenwolf - Harry Haller)


Gestutzte Eiche

Wie haben sie dich, Baum, verschnitten
Wie stehst du fremd und sonderbar!
Wie hast du hundertmal gelitten,
Bis nichts in dir als Trotz und Wille war!
Ich bin wie du, mit dem verschnittnen
Gequälten Leben brach ich nicht
Und tauche täglich aus durchlittnen
Rohheiten neu die Stirn ins Licht.
Was in mir weich und zart gewesen,
Hat mir die Welt zu Tod gehöhnt,
Doch unzerstörbar ist mein Wesen,
Ich bin zufrieden, bin versöhnt,
Geduldig neue Blätter treib ich
Aus Ästen hundertmal zerspellt;
Und allem Weh zum Trotze bleib ich
Verliebt in die verrückte Welt.

(Hermann Hesse)


Der ganze Text oben im Header

Was ist Zeit - das höhere Selbst


Was ist Zeit eigentlich? Eine schwierige Frage. Entsteht sie nur in unserem Kopf, oder ist sie eine Entität?
In der Physik bildet sie zusammen mit dem Raum unsere Welt.
Doch als Mensch fehlt uns ein Gratmesser. Uns ist es unmöglich Zeit wahrzunehmen. Nur in der Reflexion bzw. in der Erfahrung der Zeit haben wir eine Vorstellung der Zeit. Es ist uns nur möglich "Diese Zeit" in Teilabschnitte zu unterteilen. Je kleiner die Abschnitte, desto genauer können wir messen. Doch das ist nur eine indirekte Meßmethode, nichts, was absolut wäre.
In der Technik spricht man dann nicht von einer Messung sondern von einer Lehrung.

[...] Mit Lehren kann nicht, wie oft vermutet, gemessen werden, denn das Prüfen mit einer Lehre ergibt keinen Zahlenwert. Es kann nur den Sollzustand (Lehre) mit dem Istzustand des Prüflings vergleichen werden. Ein Beispiel hierfür ist der auch unter dem Namen „Schieblehre“ bekannte Messschieber, der mittels einer Feststellschraube ein bestimmtes Maß verkörpert und nur dann als Lehre zu bezeichnen ist. [...]

Es ist so, daß Wahrnehmung, Gedankenprozesse, Erinnerungen, Zeitgefühl und Bewusstsein im Menschen so eng miteinander verknüpft sind, dass sie im Erleben normalerweise nicht getrennt werden können. Die Zeit, Gedanken und das menschliche Bewusstsein erscheinen also nur gemeinsam. Untrennbar vereint.

Wir haben also nur eine Vorstellung der Zeit. Und ich kann mich genau daran erinnern, wie unendlich lange diese ZEIT wird, bis das Christkind endlich das gebracht hatte, was ich niemals haben wollte. Aber das ist nur mir so ergangen. Den Indern wohl an diesem Tage nicht.

Die Vorstellung der ZEIT basiert im Individuum auf Erinnerungen, und der Hoffnung auf Sicherheit und Kontinuität. Diese Sichtweise wird von Kant, von unterschiedlichen östlichen Weisheitslehren und einigen abendländischen Mystikern gelehrt.

„Wir messen nicht nur die Bewegung mittels der Zeit, sondern auch mittels der Bewegung die Zeit und können dies, weil sich beide wechselseitig bestimmen.“ Aristoteles
„Zeit ist, und sie tickt gleichmäßig von Moment zu Moment.“ Newton

[...] Alles bewusst Erlebte wird vom Erlebenden auf eine subtile Weise getrennt. Auch die Zeit wird aus der Position eines unveränderlichen „Außenstehenden“ erfahren. Ebenso setzt ein Identitätsbewusstsein Erinnerungen voraus, die sich im Gedächtnis gebildet haben. Es definiert sich beim Menschen somit normalerweise als ein Zeitbewusstsein. Vergangenheit ist als begriffliche Größe in Form von Erinnerungen und Urteilen zumindest unbewusst ständig gegenwärtig. Ähnliches gilt auch für Wunschvorstellungen, die auf die Zukunft gerichtet sind.[...]

[...] Mit Achtsamkeit im Sinne von Mindfulness ist diejenige geistige Einstellung gemeint, in der man sich um ein breites und gleichmütig-akzeptierendes Achtgeben auf alle Phänomene bemüht, die "im Geist", also "in" der Wahrnehmung oder Vorstellung ("im Bewusstsein") auftauchen: Gedanken aller Art wie Erinnerungen oder sonstige Vorstellungen, Sinneswahrnehmungen aus der Umgebung sowie aus dem eigenen Körperinneren einschließlich aller emotionalen Vorgänge. [...]

[...] Plotin beschreibt die Möglichkeit in einen Zustand der Zeitlosigkeit einzutreten. Dieser ist bei ihm durch völlige Selbsterkenntnis, Gegenwärtigkeit und das Loslassen von Wünschen und Zukunftsvorstellungen gekennzeichnet. Ewigkeit ist für ihn eine raum- und zeit­lose Gleich­zeitigkeit. Ähnliche Aussagen finden sich in vielen Schriften von Theologen, Mystikern und der Philosophia perennis wieder. Um die „Gottesgeburt in der Seele“ zu verwirklichen, so lehrt Meister Eckhart, muss man die Vorstellung von Zeit aus dem alltäglichen Leben entfernen. Die Erfahrung der Zeitlosigkeit erfordere die Aufgabe der Identifikation mit Sinneswahrnehmungen, und in einem gewissen Sinne auch mit dem Verstand bzw. Wissen, mithin den Grundlagen der Alltagserfahrung und Wissenschaften. Als konkreten Weg dahin empfiehlt der „Philosophenkaiser“ Marc Aurel das Nachdenken über den Tod. Meister Eckhart lehrt unter anderem die Übung der Achtsamkeit, betont dabei aber, dass das Einüben dieses Bewusstseinszustandes gewöhnlich nur durch langjährige Übung erreicht wird und vergleicht es mit dem Erlernen von Lesen und Schreiben. In traditionelle östliche Weisheitslehren wie der Zen-Buddhismus haben diese Übungen eine lange klösterliche Tradition. Hier wird der Wechsel des Identitätsbewusstseins, vom Zeitbewusstsein in das Gegenwartsbewusstsein in verschiedenen Abstufungen beschrieben, letztlich aber als eine Erleuchtungserfahrung bezeichnet. Aber auch im islamischen Sufismus werden ähnliche Anweisungen für den „Weg der Derwische“ gegeben. Einig sind sich alle Traditionen darin, dass der Mensch grundsätzlich die Anlage besitzt, im Gegenwartsbewusstsein zu leben. [...]

Doch zurück zur Zukunft:

[...] Ein philosophisch-theologisches Problem stellt die Frage nach der Realität von Zukunft dar. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nämlich sowohl die Vergangenheit wirklich (in abgeschlossener Weise) wie auch die Gegenwart (in noch offener, zeitlich in die Zukunft hinein fortdauernder Weise). Dass jedoch Zukunft tatsächlich eintritt, liegt nicht in der Verfügbarkeit des Menschen. [...]

Und darum dreht sich alles.

Wenn man nun in den Zustand der Zeitlosigkeit eintreten will, aus dem Gunde nähmlich, sein Höheres Selbst zum Vorschein kommen zu lassen, so ist es unabdingbar, Projektionen, Hoffnungen, Ängste und Kognitionen fahren zu lassen. Das geht jedoch nicht über den Intellekt. Es muß erfahren werden. Hierzu sind Übungen notwendig. Kontemplation, Versenkung, Meditation, Achtsamkeit, usw.

Erleuchtung fällt nicht vom Himmel. Ja. Wobei dieses Höhere Selbst das Ziel ist. Denn es liegt jenseits von Zeit und Raum. Vernab unseres Alltagsgeistes. In Indien wird der Alltagsgeist als Affengeist bezeichent, der umherschweift, auch wie ein Hund, und dabei verrottet Dinge ins Maul nimmt. Dinge, die dem Untergang geweiht sind noch ehe sie richtig entstanden sind. Sie sind also im Grunde leer. Nicht inhärent existent. Warum daran anhaften. Sie bringen nur Leiden hervor.

"Wie aber, ihr Mönche, hofft man auf die Zukunft hin?

  • 'Also will ich einst meine Form haben': daran findet man seine Befriedigung;
  • 'Also will ich einst mein Gefühl haben': daran findet man seine Befriedigung;
  • 'Also will ich einst meine Wahrnehmung haben': daran findet man seine Befriedigung;
  • 'Also will ich einst mein geistiges Gestalten haben': daran findet man seine Befriedigung;
  • 'Also will ich einst mein Bewußtsein haben': daran findet man seine Befriedigung.

Also, ihr Mönche, hofft man auf die Zukunft hin.

"Wie aber,ihr Mönche, hofft man nicht auf die Zukunft hin?

  • 'Also will ich einst meine Form haben': daran findet man keine Befriedigung;
  • 'Also will ich einst mein Gefühl haben': daran findet man keine Befriedigung;
  • 'Also will ich einst meine Wahrnehmung haben': daran findet man keine Befriedigung;
  • 'Also will ich einst mein geistiges Gestalten haben': daran findet man keine Befriedigung;
  • 'Also will ich einst mein Bewußtsein haben': daran findet man keine Befriedigung.

Also, ihr Mönche, hofft man nicht auf die Zukunft hin.


Der Buddha lehrte: „In diesem Körper sind Form, Gefühl, Wahrnehmung, Gedanken und Bewusstsein. Dies sind unsere Lehrer, sie vermitteln uns Wissen; richtige Meditation und Ergründung sind aber unabdingbar. Wenn du deine Zweifel beenden möchtest, dann halte inne und untersuche diesen Körper und Geist. Löse dich von der Vergangenheit. Was immer man an Gutem, was immer man an Schlechtem getan hat, gib es auf. Daran festzuhalten bringt keinen Nutzen. Was immer gut war, ist vorbei, was immer falsch war, ist vorbei. Die Zukunft ist noch nicht gekommen. Was immer sein wird, wird in der Zukunft entstehen und vergehen. Wenn es soweit ist, sollst du es erkennen und aufgeben ohne dich weiter daran festzuhalten. Was immer sich in der Vergangenheit ereignet hat, ist verschwunden. Weshalb willst du die Zeit verschwenden, indem du heute darüber nachsinnst? In der Gegenwart brauchst du dich nicht damit zu befassen. Es ist nicht nötig, dass du versuchst, irgendwelche Gedanken oder Erkenntnisse anzuhalten, vielmehr sollst du gewahr sein, wenn deine Gedanken und Erkenntnisse in der Vergangenheit verweilen, und dann lass los, denn sie drehen sich um etwas längst Abgeschlossenes. Die Zukunft ist noch nicht da. Wenn du weißt, dass Gedanken an die Zukunft entstehen und vergehen, lass sie gehen. Gedanken an die Vergangenheit sind vergänglich. Die Zukunft ist ungewiss. Mit diesem Wissen lass los. Betrachte die Gegenwart, eben jetzt.

von Wymannus comes

(alle mit [...] gekennzeichneten Textstellen Quelle: Wiki)

SH der Dalai Lama im EU-Parlament

EU-Parlament feiert Dalai Lama wie einen Popstar

Der Dalai Lama während seiner Rede vor dem Europaparlament (Foto: REUTERS)

Kaum ein Platz blieb leer, als der Dalai Lama heute vor dem EU-Parlament sprach. Er machte den Abgeordneten Komplimente, bedankte sich für die gezeigte Solidarität und wetterte gegen China. Viele Abgeordnete unterstützten seine Forderungen. [mehr]

Ein Morgenlandfahrer unserer Zeit

Der Engländer Paul Brunton (1898-1981) gehört zu den großen Morgenlandfahrern unserer Zeit - zu jenen Persönlichkeiten, die sich aufmachten, den Schatz der sprichwörtlichen -östlichen Weisheit- zu finden und für das Abendland zu heben.

Augenblicke der Wahrheit

von Paul Brunton

Einsichten und Reflexionen eines Wanderers auf dem Weg nach Innen

1. Die Suche
2. Die Arbeit an sich Selbst
3. Entspannung und Einkehr
4. Grundsätzliches zur Meditation
5. Der Körper
6. Emotionen und Ethik
7. Der Verstand
8. Das Ich
9. Von der Geburt
10. Die Heilung des Selbst
11. Die negativen Kräfte
12. Reflexionen
13. Lebenserfahrung
14. Der Ort der Kunst
15. Der Orient
16. Mediale und Mystische Erfahrung
17. Der Religiöse Drang
18. Das Andächtige Leben
19. Seins- und Bewusstseinszustände
20. Was ist Philosophie
21. Der Mentalismus
22. Inspiration und das Überselbst
23. Höhere Stufen der Kontemplation
24. Der Innere Friede
25. Der Weltgeist im Individuellen Geist
26. Die Weltidee
27. Der Weligeist
28. Das All-Eine

Rosinen im Kopf

Vor einiger Zeit habe ich an einem Vortrag teilgenommen, bei dem es um Achtsamkeit im Alltag ging.
Ja, Achtsamkeit im Alltag. Was ist das und wie geht das? Im Grunde ist sie ganz einfach und dennoch nicht so einfach zu erklären. Intellektuell, abstrakt, mit Fakten. Aber darum geht es im Buddhismus im Grunde nicht.

Wir saßen also in einer Gruppe von etwa 15 Menschen in diesem Raum. Die Vortragende verteilte Rosinen. An jeden nur eine. Zuerst die Frage an die Teilnehmer, ob sie sich vorstellen könnten diese Rosinen zu essen. Auch Herr Biolek macht sich in seiner Kochsendung immer wieder einen Spaß daraus, daß viele seiner Freunde ja gar keine Rosinen mögen, er sie aber dennoch in Soßen schmuggele, um das richtige Verhältnis von Süße, Schärfe und Säure zu erreichen. Mmm.
"Wenn sie nicht wissen, daß Rosinen in der Soße sind, essen sie sie mit Genuß", sagt er dann meist und grinst. "Nur verkocht müssen sie sein."
Wie erwartet waren nicht wenige der Gruppe schon fast militante Gegen einer solchen Rosine. Woran es liegt ist für mich schwer zu sagen. Liegt es an der Konsistenz oder an der Vorstellung nichts "verfaultes" essen zu wollen? Eine Vorstellung, die weit in die Welt unserer Vorfahren zurückreichen dürfte. Verfaulte Dinge führen erfahrungsgemäß zumindest zu Unwohlsein, wenn nicht gar zu Übelkeit und Brechdurchfall. Nicht gut. Darwin läßt grüßen. Es mag eine tiefe und feste Verankerung hierfür geben. Schon ein wenig eigentümlich, wenn man an die ihr innewohnende Süße denkt, die ein solche Rosine besitzt und was Menschen auf sich nehmen, um z.B. an Honig zu kommen. Welt der Spekulation, denn ich esse Rosinen gerne. Sauerbraten ohne Rosinen in der Soße ist unmöglich. Da verzichte ich eher auf Pferdefleisch. Aber keine Rosinen! Das geht gar nicht.

Wir sollten uns diese Rosine also erst einmal genau ansehen. Alle machten mit bei diesem Versuch. Wie sieht eine Rosine eigentlich aus? Braun, runzelig, oval, mit Stielansatz. Manchmal läßt sich im Inneren etwas erkennen. Blütenansatz.
Wie fühlt sich eine Rosine denn so an?
Nun, pastös mit einer festen Hülle. Läßt sich gar nicht so leicht zerdrücken. Widersetzt sich der Zerstörung. Selbst Reiben zwischen den Fingern verändert sie nicht sonderlich.
Wie riecht eine Rosine?
Gar nicht. Als Raucher mit einer vereinzelten Rosine in der Hand?
Jetzt kamen wir an den Punkt, der die Geister hätte scheiden können.
Wie fühlt es sich an, die Rosine zwischen den Lippen zu bewegen?
Erstaunlich überdimensional...
So ging es noch einige Schritte weiter. Eine ganz andere Dimension meiner Erfahrungswelt bezüglich einer einzelnen Rosine tat sich auf. Es mag sein, daß ich in meinem Leben wohl einige tausend Rosinen gegessen habe. Aber diese eine war zu einer ganz besonderen geworden. Sie hatte es geschafft, eine Geschmacksexplosion hervorzurufen. Eine intensive Süße tat sich auf, die von einer extrem widerstandsfähigen Hülle umgeben war. Der Geschmack war so intensiv, daß er so gar nicht mehr vergehen wollte. Ich muß unglaubliches Glück gehabt haben, gerade diese eine aus der Tüte gefischt zu haben. Doch das bestätigten zu meiner vollständigen Verwirrung auch die anderen Teilnehmer. Sogar jene, die gar keine Rosinen essen. Also normalerweise.
Ja, normalerweise.
Zum Abschluß der Achtsamkeitsübung wurde die Frage gestellt, ob diejenigen, die keine Rosinen essen, nun zu Rosinenessern geworden wären. Das wurde fast militant verneint...

Ist eine Rosine nun eine Rosine oder gibt es unterschiedliche Rosinen? Ganz besondere Rosinen! Gibt es überhaupt Rosinen? Oder habe ich Rosinen im Kopf?

Wychmannus comes

Der Dualismus - die Falle des Denkens





„Ich will dir sagen, wieso du hier bist, Neo. Du bist hier, weil du etwas weißt. Etwas, das du nicht erklären kannst. Aber du fühlst es. Du fühlst es schon dein ganzes Leben lang, dass mit der Welt etwas nicht stimmt. Du weißt nicht was, aber es ist da. Wie ein Splitter in deinem Kopf, der dich verrückt macht. Dieses Gefühl hat dich zu mir geführt.“ Morpheus

"Hör auf, es zu versuchen. Mach es!"

"Schluckst du die blaue Kapsel ist alles aus, du glaubst was du glauben willst. Schluckst du die rote Kapsel bleibst du am Leben. Bedenke, alles was ich dir anbiete ist die Wahrheit."








"Dann wirst du sehen, dass nicht der Löffel sich biegt, sondern du selbst."
"Es gibt keinen Löffel."

Am Ende steht die Erkenntnis, dass das Leben zwar leidvoll ist, dass dieses Leid aber nicht real ist, sondern von den Menschen nur als solches wahrgenommen wird und deshalb überwunden werden kann. Die Erkenntnis der Vergänglichkeit allen Seins ist der Inhalt des Erwachens und dadurch der Weg zur Aufhebung des Leidens.
Doch auf diesem Weg steht der Dualismus im Wege. Unsere Einteilung und Bewertung der Erscheinungen unseres täglichen Lebens in gut und schlecht, glückbringend oder leidvoll usw. Wie ein Affe ist unser Geist unterwegs. Auf der Suche nach einer Lösung im Dualismus, die es nicht geben kann. Ihn gilt es zur Ruhe zu bringen. Einsicht zu erlangen.