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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Wenn uns die Umstände nicht beglücken

Das Leben ist leidvoll, so die erste Aussage des Buddha. Der Drang des Menschen, sich von diesem Leid befreien zu wollen, nimmt vielfältige Formen an, heute wie vor 2500 Jahren. Was kann man tun, um sich von diesem Leid zu befreien? 

Sex, Drug`s, and Rock`n Roll
Situation ändern - Leute beschimpfen - Leute ändern


Der Versuch, Menschen durch offene Ausgrenzung, Stigmatisierung oder Herabwürdigung zu schädigen, ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Intoleranz und Gewalt bringen das Leben Vieler an die Grenze des erträglichen. Subtiler ist die Manipulation durch das Vorgaukeln von Möglichkeiten, die sich bei näherer Betrachtung als reine Illusion erweisen. Zeitgewinn und Macht spielen hierbei eine Rolle. Aber auch wiederum Ausgrenzung durch Frustration im anderen. Als Abfallprodukt erfährt man von Sorgen, Hoffnungen und Wünschen, die erneut als Waffe nutzbar sind. Positiv formuliert: Menschen zu einer Handlung oder Haltung "motivieren". Ich bezweifle jedoch, daß das Innere eines Menschen wirklich so "überzeugt" werden kann. Der schale Geschmack, der bleibt, kann leicht zur Resignation und zu Selbstzweifeln führen. Es ist, den inneren Raum des anderen beschädigen zu wollen, oder man will sein eigens Selbst vernebeln.  Der Widerstand gegen diese Art der Fremdbestimmung ist zwangsläufig und richtig. Hat sie doch nichts mit Entfaltung oder Freiheit zu tun.
Nun ist der Buddha zu der Erkenntnis gelangt, daß das Leid, welches wir alle empfinden, gar nicht an dem liegt, was da draußen ist. Es liegt im Individuum begründet, und zwar liegt es an der Sicht des Einzelnen auf die Welt, die ihn umgibt - es liegt an mir da drin. Wenn man sich in einem solchen Moment offenen Herzens und mit ruhigem Geist selbst anschaut, könnte man sagen: Ich bin ein Narr, mich selbst unglücklich zu machen. Kann man das so, oder in dieser Art formulieren, dann beginnt man sein Glück nicht mehr im Außen zu suchen, sondern in sich selbst. Diese Art des Denkens heißt nicht, daß es kein Leiden mehr gäbe. Durch dieses Denken ändert sich jedoch der Umgang mit den Ursachen des Leides.
Der Wunsch in uns, alles sollte anders sein, führt direkt ins Leiden. Diesen Wunsch für einen kurzen Moment loslassen zu können, bedeutet wahre Sicht auf die Welt, die uns umgibt; und dieses Loslassen erzeugt sofort ein Gefühl der Erleichterung. Hoffnungen auf die Zukunft und Hadern mit der Vergangenheit führen zu nichts. So, wie es ist, ist es.
Der Rückzug in den inneren Raum kann dabei helfen, die Auswirkungen der wenig beglückenden Umstände im täglichen Leben zu mildern. Dieser innere Raum bietet Schutz und Erkenntnismöglichkeit, wenn man bereit ist, sich mit seinem eigenen Erleben zu konfrontieren, um es dann annehmen zu wollen. Die Tür zu diesem Raum ist nur von innen zu öffnen. Zufriedenheit entsteht, weil dieser innere Raum nicht abhängig ist von anderen. Wir sind es, die den inneren Raum gestalten. Und zwar in der Art, wie wir denken.

"Seid Vorübergehende" Buddha
Mir erschien dieser Rückzug anfangs als eine Art der Flucht. Als ein sich Abwenden, um nicht mehr hinschauen oder ertragen zu müssen. In mir war ein Widerstand und eine Ablehnung.

In der ersten Vertiefungsstufe erleben wir ein „angenehmes Körpergefühl“.Wir kennen angenehme Körpergefühle, aber nur durch äußeren Anlass, nicht durch inneren. Dadurch, daß wir hier in der meditativen Erfahrung solche Gefühle durch inneren Anlass bekommen, ist dies eine viel wertvollere Situation, weil wir dadurch von äußeren Einflüssen unabhängig sind. Außerdem sind diese Gefühle, wenn man ernsthaft praktiziert, jederzeit beliebig wieder zu erzeugen. Ebenso kann man sie so lange anhalten, wie man will, und sie haben eine stark verfeinerte Art im Vergleich zu den Gefühlen, die wir von außen her durch unseren Körper vermittelt bekommen.
 Ayya Khema

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