Estaminet (Stadt ohne Sonne)
Klaus Hoffmann
Klaus Hoffmann
Die Nacht verschenkt ihr graues Band
zu früh ersteigt die Silberwand
wenn kühl der Morgen aufgewacht
noch ist sie still, die Stadt
nur in der Gosse regt sich schon
ein kleiner mieser Kammerton
'ne halbwegs weiße Taube singt
von 'nem bessren Land
und auf dem breiten Boulevard
wo gestern noch Gelächter war
sind alle Stühle hochgeklappt
ja sie ist still, die Stadt
und durch den Nebel, der zerbricht
siehst du ganz fern das erste Licht
Gesichter, Staub am Horizont
die Karawane kommt
Estaminet, Estaminet
alte Kneipe, tut's auch weh
ich werde gehn
ich werde gehn
Die Stadt macht ihre Fenster auf
hängt großkarierte Betten raus
nach einer heißen lauten Nacht
ist sie jetzt aufgewacht
und dort im Hausflur steht versteckt
der Junge, wartet auf den Treck
denn alles, was hier dampft und kriecht
das hält ihn nicht
er steht und friert und starrt gebannt
hält sein Gepäck fest in der Hand
er hat sie oft im Traum gesehn
wie sie nach Süden ziehn
und mit Gesang und Schellenklang
hört er sie aus der Vorstadt nahn
ein Mädchen führt die vielen an -
die Karawane kommt
Junge, nimm dein letztes Geld
und schmeiß dich in die große Welt
so viel gibt's, was du lernen musst
im Überfluss
schnür dir dein Bündel ruhig gut
lass dir's nicht nehmen, du brauchst Mut
für diesen Trip aus eigner Hand
ins fremde Land
und reden sie von Angst und Flucht
die haben niemals was gesucht
was sie so traurig stimmt
ist, dass sie so mutlos sind
und lerne viel im andern Land
komm zurück, geh uns zur Hand
hier gibt's noch viel, so viel zu tun
zu früh ersteigt die Silberwand
wenn kühl der Morgen aufgewacht
noch ist sie still, die Stadt
nur in der Gosse regt sich schon
ein kleiner mieser Kammerton
'ne halbwegs weiße Taube singt
von 'nem bessren Land
und auf dem breiten Boulevard
wo gestern noch Gelächter war
sind alle Stühle hochgeklappt
ja sie ist still, die Stadt
und durch den Nebel, der zerbricht
siehst du ganz fern das erste Licht
Gesichter, Staub am Horizont
die Karawane kommt
Estaminet, Estaminet
alte Kneipe, tut's auch weh
ich werde gehn
ich werde gehn
Die Stadt macht ihre Fenster auf
hängt großkarierte Betten raus
nach einer heißen lauten Nacht
ist sie jetzt aufgewacht
und dort im Hausflur steht versteckt
der Junge, wartet auf den Treck
denn alles, was hier dampft und kriecht
das hält ihn nicht
er steht und friert und starrt gebannt
hält sein Gepäck fest in der Hand
er hat sie oft im Traum gesehn
wie sie nach Süden ziehn
und mit Gesang und Schellenklang
hört er sie aus der Vorstadt nahn
ein Mädchen führt die vielen an -
die Karawane kommt
Junge, nimm dein letztes Geld
und schmeiß dich in die große Welt
so viel gibt's, was du lernen musst
im Überfluss
schnür dir dein Bündel ruhig gut
lass dir's nicht nehmen, du brauchst Mut
für diesen Trip aus eigner Hand
ins fremde Land
und reden sie von Angst und Flucht
die haben niemals was gesucht
was sie so traurig stimmt
ist, dass sie so mutlos sind
und lerne viel im andern Land
komm zurück, geh uns zur Hand
hier gibt's noch viel, so viel zu tun
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