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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Dosa - Hass

Haß in allen seinen Stärkegraden ist ein Zustand des Unbefriedigtseins, des Konflikts und des Frustriertseins, dessen innere Ursachen nach außen auf Leute oder Umstände hin projiziert werden. Haß oder Abneigung können zum Beispiel entstehen aus durchkreuzten Absichten oder verletztem Stolz. Andere negative Gefühlsregungen, die zur Gruppe "Haß" gehören, sind zum Beispiel Enttäuschung, Niedergeschlagenheit, Verzweiflung und Furcht. All dies sind verfehlte Reaktionen auf die Vergänglichkeit, Ungewißheit und Unvollendbarkeit, die jeder bedingt entstandenen Lebenssituation und jeder Existenzforrn innewohnen.

Diese Gefühlsregungen zu überwinden ist die Befreiung vom Leid. Eine recht anspruchsvolle Aufgabe. Sie bedeutet Anstrengung und Achtsamkeit im Umgang mit sich und anderen.
Und wie hoch ist der Grad an Unzufriedenheit, der entsteht, wenn man sich die gesellschaftlichen Herausforderungen ansieht, die von uns geschaffen worden sind und auch von uns gelöst werden müssen - in einer gemeinsamen globalen Anstrengung? Die Erwartungen  in bezug auf Herrn Obama waren groß. Auch im Hinblick auf die bevorstehende Konferenz in Kopenhagen werden viele Gedanken und Hoffnungen geäußert. Doch kann eine Konferenz oder ein "einzelner Präsident" wirklich einschneidende Veränderungen anstoßen. Im Ramen der geltenden Spielregeln wird es wohl kaum dazu kommen. Fühlt sich nicht jeder hilflos dieser Maschinerie ausgeliefert?
Unser Belohnungszentrum wurde mit der Abwrackprämie stimuliert. Gegen jede Vernunft wurde mit ihr das Denken unterbunden. Das neue Jahr wird das wohl zeigen. Wie lange wird die Wertediskussion schon geführt? Länger als die der Bildungsreform. So könnte man die Reihe fortsetzen.

Doch wohin mit den durchkreuzten Absichten, der Enttäuschung und der Niedergeschlagenheit? Einfach beim Gegenüber abladen? Durch Negation der Hoffnungen und Erwartungen und der Gefühle im Anderen? Sich abreagieren? Nach unten treten und nach oben buckeln? Den Funken im anderen kleinhalten. Üble Nachrede zur Garnierung.

Eine Lösung ist das nicht. Dieses Verhalten beschleunigt nur den Schritt in die falsche Richtung. Es wird sich in den Geist einbrennen und die Gemeinschaft an Unterkühlung sterben lassen. Der Weg zurück wird immer schwieriger. Verstrickt in die eigenen Handlungen hat man sich am Ende verirrt.

Elfe schrieb vor einigen Tagen:
[...] Wir sagen dann, wie hat die doch Glück, der gelingt alles ohne dass sie viel tut oder jener scheint vom Pech verfolgt, nichts will ihm gelingen, oder dort das Mädchen, das so klein wie es ist, schon so extrem begabt ist auf einem bestimmten Gebiet. Was nach Glück oder Pech oder gar nach Strafe oder Belohnung aussieht, ist nach buddhistischer Auffassung die Auswirkung des Lebensgesetzes von Ursache und Wirkung, dem Karma. [...]


Dosa in its ethical sense is hate, but psychically it means the violent striking of mind at the object.

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