Vom Karussellfahren
[...] Wenn du jeden Tag aufstehst, aus den Augenwinkeln die Familie registrierst, das Frühstück hinunterschlingst und zur Arbeit eilst. Und am Ende der Woche, wenn sich Sonne ankündigt, das Weite suchst, um in der Natur etwas davon wiederzubekommen, was du während der Woche verloren hast. Dann bist du ein Reiter auf dem Hutschpferd im Karussell. Drehst die selben Kreise Jahr für Jahr, unter dem Eindruck von Eigenbewegung.
Aber das Ganze ist mit Mängeln behaftet. Der Radius ist relativ klein. Das Personal ist limitiert, innerhalb von Grenzen wird es immer wieder ausgetauscht. Die Schaukelbewegungen sind lustvoll und erinnern an die Zeit vor der Geburt – aber mit den Jahren nimmt die Lust ab. Dann zählen die Errungenschaften, die zurückgelegten Kilometer und neugebauten Hutschpferdchen, im neuen, amerikanischen Stil. Und wer gut gelernt hat und gut in Bewegung ist, kann die Umdrehung noch etwas beschleunigen. Die zivilisierte Menschheit tut das Jahr für Jahr. Mehr Energieverbrauch, eine größere Gemüseauswahl aus Übersee, ein Winterurlaub am Meer.
[...] Und dann kommt der Moment der Entscheidung. Springst du herunter vom Karussell und trappelst mit anfangs schwindligem Kopf ein paar Schritte an den Verkaufsbuden vorbei, aufs offene Land zu. Oder kehrst du wieder zurück auf dein Holzpferdchen und drehst dich noch ein bisschen schneller. Dann bist du endgültig in der Provinz angekommen. Die Provinzbewohner sind diejenigen, die es nicht anders wollen. Die die Kreisbewegung gewählt haben, nicht erlitten. Die absichtlich auf Pferdchen sitzen und dabei nicht gestört werden wollen. Und die lächelnden Zuschauer draußen verhöhnen. Die Provinz erduldet nichts außerhalb. Ein richtiger Bewohner der Menschenprovinz ist mit seinem Pferdchen verwachsen und nimmt es überallhin mit, und das Pferdchen wiehert und frisst Heu. Eine lustige Karussellwelt. [...]
Aber das Ganze ist mit Mängeln behaftet. Der Radius ist relativ klein. Das Personal ist limitiert, innerhalb von Grenzen wird es immer wieder ausgetauscht. Die Schaukelbewegungen sind lustvoll und erinnern an die Zeit vor der Geburt – aber mit den Jahren nimmt die Lust ab. Dann zählen die Errungenschaften, die zurückgelegten Kilometer und neugebauten Hutschpferdchen, im neuen, amerikanischen Stil. Und wer gut gelernt hat und gut in Bewegung ist, kann die Umdrehung noch etwas beschleunigen. Die zivilisierte Menschheit tut das Jahr für Jahr. Mehr Energieverbrauch, eine größere Gemüseauswahl aus Übersee, ein Winterurlaub am Meer.
[...] Und dann kommt der Moment der Entscheidung. Springst du herunter vom Karussell und trappelst mit anfangs schwindligem Kopf ein paar Schritte an den Verkaufsbuden vorbei, aufs offene Land zu. Oder kehrst du wieder zurück auf dein Holzpferdchen und drehst dich noch ein bisschen schneller. Dann bist du endgültig in der Provinz angekommen. Die Provinzbewohner sind diejenigen, die es nicht anders wollen. Die die Kreisbewegung gewählt haben, nicht erlitten. Die absichtlich auf Pferdchen sitzen und dabei nicht gestört werden wollen. Und die lächelnden Zuschauer draußen verhöhnen. Die Provinz erduldet nichts außerhalb. Ein richtiger Bewohner der Menschenprovinz ist mit seinem Pferdchen verwachsen und nimmt es überallhin mit, und das Pferdchen wiehert und frisst Heu. Eine lustige Karussellwelt. [...]
Gerade das Rad hat im Buddhismus eine besondere Bedeutung.
S.4.10. Lebenszeit (2)
Da nun sprach der Erhabene folgendes:
1. "Kurz ist, ihr Bhikkhus, die Lebenszeit von uns Menschen. Man muß ins künftige Dasein wandern. Man muß Gutes tun, muß einen heiligen Wandel führen. Nicht gibt es ein Nichtsterben für den, der geboren ist. Wer lange lebt, ihr Bhikkhus, lebt hundert Jahre oder ein wenig mehr."
2. Da nun begab sich Māra, der Böse, dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem er sich dorthin begeben hatte, redete er den Erhabenen mit der Strophe an:
"Nicht vergehen die Tage und Nächte, nicht hört die Lebenszeit auf; Das Leben der Menschen dreht sich im Kreise, wie der Radkranz um die Radnabe."
3. (Der Erhabene:) "Es vergehen die Tage und Nächte, die Lebenszeit hört auf; Zu Ende geht die Lebenszeit der Menschen, wie das Wasser kleiner Flüßchen."
4. Da merkte Māra, der Böse: es kennt mich der Erhabene, es kennt mich der Führer auf dem Heilspfad, und verschwand auf der Stelle leidvoll und betrübt.
Quelle:
Da nun sprach der Erhabene folgendes:
1. "Kurz ist, ihr Bhikkhus, die Lebenszeit von uns Menschen. Man muß ins künftige Dasein wandern. Man muß Gutes tun, muß einen heiligen Wandel führen. Nicht gibt es ein Nichtsterben für den, der geboren ist. Wer lange lebt, ihr Bhikkhus, lebt hundert Jahre oder ein wenig mehr."
2. Da nun begab sich Māra, der Böse, dorthin, wo sich der Erhabene befand. Nachdem er sich dorthin begeben hatte, redete er den Erhabenen mit der Strophe an:
"Nicht vergehen die Tage und Nächte, nicht hört die Lebenszeit auf; Das Leben der Menschen dreht sich im Kreise, wie der Radkranz um die Radnabe."
3. (Der Erhabene:) "Es vergehen die Tage und Nächte, die Lebenszeit hört auf; Zu Ende geht die Lebenszeit der Menschen, wie das Wasser kleiner Flüßchen."
4. Da merkte Māra, der Böse: es kennt mich der Erhabene, es kennt mich der Führer auf dem Heilspfad, und verschwand auf der Stelle leidvoll und betrübt.
Quelle:
Und er sprach weiter die Worte: "Tief, sehr tief ist dieses Gesetz vom "Entstehen in Abhängigkeit"; weil dieses Geschlecht das Gesetz von der Bedingtheit der Erscheinungswelt nicht erkannt hat, ist es wirr geworden wie ein Garnknäuel und kommt aus dem Samsara, dem Rad, von Tod und Wiedergeburt, nicht heraus." Immer wieder heißt es daher in den buddhistischen Texten mit Bezug auf die Kausalitätskette: "Von den Dingen, die als ursächlich bedingt sind, hat der Vollendete die Ursache dargelegt und auch, wie die Aufhebung möglich ist; darin besteht die große Lehre des großen Samana (Asketen)."
Das Rad ist zerbrochen,
das Wünschen gestillt;
Vertrocknet der Strom,
kein Wasser mehr quillt.
Zerbrochenes Rad
kann nicht mehr sich drehen.
So mußte das Leiden zu Ende gehen.
das Wünschen gestillt;
Vertrocknet der Strom,
kein Wasser mehr quillt.
Zerbrochenes Rad
kann nicht mehr sich drehen.
So mußte das Leiden zu Ende gehen.
28 Okt. 2008
„Das Rad wird von niemandem in der Welt angehalten werden können. Weder von Gott noch vom Teufel. Es ist das Kalachakra, das ewige Rad der Zeit. Du kannst in die Mitte des Rades gelangen, dort ist Stillstand.“ ...
26 Okt. 2008
Gerade hatten Menschen den Zenit ihres Lebens erreicht, standen im Optimum ihrer Leistungsfähigkeit, hatten Wissen angehäuft und begonnen die Welt zu verstehen, schon drehte sich das Rad weiter. Alles bisher gelernte schien nutzlos zu ...
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