Vor einigen Tagen, als ich mit meinen Gedanken in meiner Kindheit weilte, stieg in mir ein Name auf, den ich wohl niemals vergessen werde.
Es muß noch vor meiner Einschulung gewesen sein. Wie jeden Freitag gingen meine Mutter und ich in die Stadt, um einzukaufen. Eine ehemalige Keisstadt und immer noch im Bund der Hanse. Im Café Friedhof trafen wir uns mit meiner Oma, Onkel Paul, Kaffee, Kuchen und vor allem heißer Schokolade mit Sahne. Es war eines dieser alteingesessenen und ehrwürdigen Kaffees, wie es sie heute nur noch in Wien geben mag. Aus dieser Zeit stammt wohl auch meine Vorliebe für das Ambiente alteingesessener und ehrwürdiger Kaffeehäuser samt ihrer Bedienungen in schwarzen Röcken mit weißen Hauben auf dem Kopf. Die weiteren psychologischen Zusammenhänge sind mir aber bis zum heutigen Tag verborgen geblieben!
Wichtiger als heiße Schokolade mit Sahne war jedoch dieser alte Mann. Oftmals stand er Freitags vor der Drogerie, an der wir vorbei mußten. Und wenn er aus einem wichtigen persönlichen Grund einmal nicht dort stand, wurde mir das Herz schwer. Ganz im Gegensatz zu meiner Mutter. "Komm Junge, wir müssen weiter", waren stets ihre Worte. Leicht panisch zog sie mich in die Richtung unseres weiteren Zieles. Was konnte das seltsame Verhalten meiner Mutter nur für Gründe haben? Dieser Mann war weder unsympathisch noch unfreundlich. Im Gegenteil. Oft ließ er sich auch auf ein kleines Pläuschchen mit mir ein, das jedoch meine Mutter stets wieder unterbrach. Er war so interessant für mich, daß ich einmal aus Unachtsamkeit vor jene Laterne lief, die sich vor der Drogerie (nomen est omen) befand. Zusätzlich zu den Schmerzen handelte ich mir noch eine Rüge meiner Mutter ein. Ungerecht und bitter ist diese Welt. Nur heiße Schokolade mit Sahne und aufmunternde Worte von Onkel Paul konnten an diesem Tag meine Laune wieder bessern.
Aber wer war nun dieser Fritz Putscher? Der Mann, der seine gesamte Kleidung an sich trug und seinen Hausstand sorgsam in unglaublich viele Tüten verpackte, die so viele Fragen bei mir auslösten.
Was hatte ihn dahin gebracht?
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Es muß noch vor meiner Einschulung gewesen sein. Wie jeden Freitag gingen meine Mutter und ich in die Stadt, um einzukaufen. Eine ehemalige Keisstadt und immer noch im Bund der Hanse. Im Café Friedhof trafen wir uns mit meiner Oma, Onkel Paul, Kaffee, Kuchen und vor allem heißer Schokolade mit Sahne. Es war eines dieser alteingesessenen und ehrwürdigen Kaffees, wie es sie heute nur noch in Wien geben mag. Aus dieser Zeit stammt wohl auch meine Vorliebe für das Ambiente alteingesessener und ehrwürdiger Kaffeehäuser samt ihrer Bedienungen in schwarzen Röcken mit weißen Hauben auf dem Kopf. Die weiteren psychologischen Zusammenhänge sind mir aber bis zum heutigen Tag verborgen geblieben!
Wichtiger als heiße Schokolade mit Sahne war jedoch dieser alte Mann. Oftmals stand er Freitags vor der Drogerie, an der wir vorbei mußten. Und wenn er aus einem wichtigen persönlichen Grund einmal nicht dort stand, wurde mir das Herz schwer. Ganz im Gegensatz zu meiner Mutter. "Komm Junge, wir müssen weiter", waren stets ihre Worte. Leicht panisch zog sie mich in die Richtung unseres weiteren Zieles. Was konnte das seltsame Verhalten meiner Mutter nur für Gründe haben? Dieser Mann war weder unsympathisch noch unfreundlich. Im Gegenteil. Oft ließ er sich auch auf ein kleines Pläuschchen mit mir ein, das jedoch meine Mutter stets wieder unterbrach. Er war so interessant für mich, daß ich einmal aus Unachtsamkeit vor jene Laterne lief, die sich vor der Drogerie (nomen est omen) befand. Zusätzlich zu den Schmerzen handelte ich mir noch eine Rüge meiner Mutter ein. Ungerecht und bitter ist diese Welt. Nur heiße Schokolade mit Sahne und aufmunternde Worte von Onkel Paul konnten an diesem Tag meine Laune wieder bessern.
Aber wer war nun dieser Fritz Putscher? Der Mann, der seine gesamte Kleidung an sich trug und seinen Hausstand sorgsam in unglaublich viele Tüten verpackte, die so viele Fragen bei mir auslösten.
Was hatte ihn dahin gebracht?
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2 Kommentare:
Lieber Ahimsayana
So Originale gibt es wahrscheinlich in jeder Grossstadt. Ich denke, da in der Anonymität fühlen sie sich einigermassen aufgehoben.
Kürzlich habe ich im Tagblatt von Zürich über eine noch jüngere Frau gelesen, die es vorzieht draussen zu schlafen, als irgendwo in eine soziale Schlafunterkunft zu gehen. Die Frau trägt auch ihr gesamtes Hab und Gut in Plastiksäckchen mit sich. Sie hat etwas über ihren Tagesablauf erzählt und wie die Menschen oft auf sie reagieren. Ich war echt erschüttert. Was muss da alles passiert sein, dass sie ihr Vertrauen in die Menschen so total verloren hat? Die Journalistin hat der Frau mit diesem Artikel helfen wollen eine Wohnung zu finden, die ihr die Stadt so viel ich verstanden habe, bezahlen würde. Doch überall eckt die Frau an und wird über kurz oder lang hinausgeworfen.
Auch eine ganz alte Frau traf ich mal, ganz hager und gebeugt, die mich, als ich sie anlächelte, fragte ob ich ihr ein Schlösschen mit Schlüssel kaufen würde, was ich dann tat. Die Frau wirkte nicht ungepflegt. Sie behauptete dann, sie würde nirgends wohnen, hatte einen kleinen Rucksack und auch Plastiktaschen dabei, sie sprach hochdeutsch. Doch als ich sie etwas weiter ausfragen wollte, behagte ihr das nicht, so hörte ich damit auf. Manchmal sehe ich sie irgendwo in einem der Restaurants eines Grossverteilers, wo sie sitzt oder schläft, manchmal spendiert ihr irgendwer einen Kaffee.
Ich wünsche Dir noch einen behaglichen Sonntagabend in der hoffentlich warmen Wohnung und morgen einen guten Wochenstart
Liebe Grüsse
Elfe
Hallo elfe,
ganz schön komisch für mich, daß sich dieser Mensch so sehr in das Gedächtnis einer Stadt einprägen kann. Wie ich festgestellt habe bin ich nicht der einzige, dem es so geht.
Mit viel Pech hat Fritz Putscher wohl zwei Weltkriege mitmachen müssen. 1900 gebohren. Traumatisiert und abgestüzt...
GlG
Ahimsayama
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