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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Angst essen Seele auf... oder wie ruiniert man eine Gesellschaft

NEUES VOM ERNST DES LEBENS
von Tomcat an eigener_planet@yahoogroups.de 30.6.2007

1. Neuer Boom auf dem Arbeitsmarkt!
- Günter Wallraff fordert Verbot von Verkauf per Telefon
- Kalt erwischt
2. Ausbeutung mit Zeitarbeit: Wie Arbeitnehmer erpresst werden
3. Zu wenige Unternehmen stellen Schwerbehinderte ein
4. Hartz IV: Umzug unmöglich
5. Hartz IV: Zahl der Kinder mit Entwicklungsstörungen nimmt dramatisch zu
6. Arbeitslosigkeit treibt Teens in die Alkoholabhängigkeit
7. Mehr Arbeit für die Telefonseelsorge durch Hartz IV
8. Universität Leipzig: Wer Hartz IV Empfänger ist, stirbt früher
9. Jobangst und Arbeitslosigkeit machen krank
10. Volk mit Falten
11. Flucht aus dem Armenhaus
12. Arm trotz Arbeit: Virtuelle Ausstellung
13. Mobbing: Wenn der Job zur Hölle wird
14. Führungskräfte: Jeder Vierte leidet unter Burn-out
15. Burn-out als Rentenfall
16. Überarbeiteter Japaner sticht sich in den Bauch
17. Unzumutbar
Zur Reform der Schweizer Invalidenversicherung
18. Neoliberale Liga: Deutschland vorn
19. Deutsche Ängste (Buchtipp)

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1. Neuer Boom auf dem Arbeitsmarkt!

«Callcenter hauen ihre Kunden übers Ohr»

"Der Autor Günter Wallraff über seine Erfahrungen als getarnter
Mitarbeiter Michael G.

Der Autor Günter Wallraff, 64, hat durch versteckte Recherchen in den
Siebziger- und Achtzigerjahren hohe Bekanntheit erlangt. Seine
jüngsten Erkundungen machte der Kölner unter der Tarnidentität Michael
G. in der Welt der Callcenter, denen er zunehmende Kriminalisierung
vorwirft. Die SonntagsZeitung führte mit Wallraff ein Telefoninterview."

http://www.sonntagszeitung.ch/dyn/news/multimedia/762498.html

- Günter Wallraff fordert Verbot von Verkauf per Telefon

"Staat verdient pro Jahr fast 1 Milliarde über betrügerische SKL-Schiene"

"Der Buchautor und Journalist Günter Wallraff hat ein Gesetz zum
Verbot von Verkäufen am Telefon gefordert. In der PHOENIX-Sendung "Im
Dialog" ... kritisierte er ungesetzliche Praktiken und
Arbeitsbedingungen in der Call-Center-Branche. Dort gebe es Fälle von
glasklarem Betrug ...

http://de.internet.com/index.php?id=2050398&section=Marketing-News

http://www.extremnews.com/nachrichten/wirtschaft/2f9c11a14c0d91a

- Kalt erwischt

"... Die Jagd auf den Kunden findet am Telefon statt, wie bei Therese
C. aus Köln. Gutgläubig spricht die 74-Jährige mit dem freundlichen
Mann am anderen Ende der Leitung und willigt ein, Informationsmaterial
zu bekommen. Die Rentnerin ist schockiert, als sie hernach feststellt,
angeblich einen Zweijahresvertrag mit einer Telefongesellschaft
abgeschlossen zu haben. Ohne Unterschrift, einfach per Telefon ..."

http://www.heise.de/newsticker/meldung/90798

*****

2. Ausbeutung mit Zeitarbeit: Wie Arbeitnehmer erpresst werden

"Eine Branche boomt, die Leiharbeit. Manche sagen lieber Zeitarbeit.
Etwa die Hälfte aller neugeschaffenen Stellen im Jahr 2006 sind in
dieser Boombranche entstanden. Gut für die Arbeitslosenzahlen, die
gehen runter. Aber auch gut für die Arbeitnehmer?

Thomas Dauser und Beate Klein haben herausgefunden, dass Unternehmen
vermehrt feste Mitarbeiter zu Leiharbeitern machen. Die Folgen:
Lohndumping und eine Zweiklassenbeschäftigung ..."

http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=2171132/1367eaw/index.html

*****

3. Zu wenige Unternehmen stellen Schwerbehinderte ein

"Mehr als ein Viertel der deutschen Unternehmen mit mehr als 20
Mitarbeitern kommen der Pflicht zur Beschäftigung Schwerbehinderter
nicht nach 2005 boten 32 000 Firmen, die eigentlich Schwerbehinderte
einstellen müssten, keine derartigen Jobs an, geht aus einem Bericht
des Arbeitsministeriums hervor, dem das Bundeskabinett am Mittwoch
zustimmte. Das entspricht 27 Prozent aller beschäftigungspflichtigen
Unternehmen ..."

http://de.news.yahoo.com/ddp/20070627/tde-ministerium-zu-wenige-unternehmen-st-2b7a97c.html

*****

4. Hartz IV: Umzug unmöglich

"Viele Kommunen verlangen von Hartz-IV-Empfängern, dass sie billigere
Wohnungen suchen – die es meist nicht gibt. Jetzt stellen sich die
Sozialgerichte auf die Seite der Arbeitslosen."

http://www.zeit.de/2007/23/Hartz-IV?page=all

*****

5. Hartz IV: Zahl der Kinder mit Entwicklungsstörungen nimmt dramatisch zu

"Ein Drittel aller Berliner Kinder weisen motorische und psychische
Störungen bei Einschulung auf"

http://www.elo-forum.net/hartz-iv/hartz-iv/-20070528533.html

*****

6. Arbeitslosigkeit treibt Teens in die Alkoholabhängigkeit

http://www.net-tribune.de/article/130607-233.php

*****

7. Mehr Arbeit für die Telefonseelsorge durch Hartz IV

Die Universität Leipzig hat vor einiger Zeit eine Studie
veröffentlicht, in der nachgewiesen wurde, dass
Arbeitslosengeld-II-Empfänger eher an Depressionen leiden und krank
werden. Die Ergebnisse werden jetzt von der Ökumenischen
Telefonseelsorge Augsburg bestätigt. Ihr Jahresbericht belegt, dass
immer mehr Menschen aufgrund von Hartz IV Hilfe suchen.

http://tinyurl.com/28praa oder:

http://www.hartz-iv-anspruch.de/News/2007/05/31/mehr-arbeit-fuer-die-telefonseelsorge-durch-hartz-iv/

*****

8. Universität Leipzig: Wer Hartz IV Empfänger ist, stirbt früher

http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/0344e199381090907.php

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1496245

http://www.lifegen.de/newsip/shownews.php4?getnews=2007-04-17-0610&pc=s02

*****

9. Jobangst und Arbeitslosigkeit machen krank

"Während die Krankmeldungen laut einer aktuellen Studie der
Betriebskrankenkassen kaum angestiegen sind, nimmt der Anteil an
psychisch bedingten Krankentagen stetig zu ..."

http://www.medizinauskunft.de/artikel/aktuell/2007/16_05_kranke_armut.php

http://tinyurl.com/3x6ssh oder:

http://www.krankenkassenratgeber.de/news-details/aktuelle-news/armut-und-arbeitslosigkeit-machen-krank/2007-05-21/11764/?index=0&catchword=&year=

http://www.businessnews.com/business/art614,272212.html?fCMS=418ad5654eafd8da6afd54a34e5593f7

*****

10. Volk mit Falten
"Den Leuten wird eine Katastrophe vorgegaukelt"

Statistiker Gerd Bosbach über unseriöse Prognosen, Zahlenspiele und
Wirtschaftswachstum in einem alternden Land

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/spezial/dossiers/volk_mit_falten/38963060318katastrophe/index.php

*****

Der 'Blick', der den folgenden Artikel veröffentlicht hat, ist das
Schweizer Pendant zu der großen deutschen, in Rot gehaltenen
Tageszeitung, die für ihre Meinungsbildungspolitik bekannt ist (nur,
damit dieser Bericht hier im richtigen Licht gelesen wird ...)

"Wie viele Deutsche verträgt die Schweiz?"

11. Flucht aus dem Armenhaus

"Der Ansturm der deutschen Arbeitskräfte in die Schweiz hat vor allem
einen Grund: Deutschland hat sich innerhalb weniger Jahre mutwillig
zum Billiglohnland und zum Armenhaus gemacht. Selbst im «Boomjahr»
2006 gingen die Löhne weiter zurück ..."

http://www.blick.ch/sonntagsblick/wirtschaft/artikel56773

*****

12. Arm trotz Arbeit: Virtuelle Ausstellung

10 Menschen und ihr Leben mit dem Hungerlohn

https://www.mindestlohn.de/ausstellung/

*****

13. Mobbing: Wenn der Job zur Hölle wird

"Schikaniert, beleidigt, ausgegrenzt: Über eine Million Menschen in
Deutschland leiden unter Mobbing am Arbeitsplatz. Am häufigsten sind
Frauen von der Schikane betroffen. Auch wenn viele Opfer hoffen, das
geht schon vorüber, hilft nur eins: handeln. Wie sich Arbeitnehmer am
besten gegen Mobbing wehren ..."

http://tinyurl.com/2kcq3j oder:

http://www.handelsblatt.com/news/Karriere/Arbeit-Geld/_pv/_p/200813/_t/ft/_b/1275352/default.aspx/wenn-der-job-zur-hoelle-wird.html

*****

14. Führungskräfte: Jeder Vierte leidet unter Burn-out

"Immer mehr deutsche Fach- und Führungskräfte zeigen seelische
Erschöpfungssymptome. Knapp ein Viertel führt dies auf Arbeitsstress
zurück."

http://www.focus.de/jobs/berufsalltag/fuehrungskraefte_aid_57580.html

»Viele steigern sich in ein Durchhaltesyndrom«

"Leistungsdruck und Konkurrenzkämpfe am Arbeitsplatz führen immer
häufiger zu Depressionen."

http://www.jungewelt.de/2007/05-29/038.php

*****

Gerichtsurteil

15. Burn-out als Rentenfall

"Es ist ein düsteres Szenario, das Burn-out-Forscher Matthias Burisch
entwirft. 'Wenn das Schule macht, gibt es einen Dammbruch.' Die Rede
ist von einem wenige Tage alten Urteil, gefällt vom Landgericht
München I. Wohl erstmalig hat ein Burn-out-Erkrankter dort eine
Berufsunfähigkeitsrente erstritten (AZ 25 O 19798/03).

Mehr als drei Jahre lang hatte Rechtsanwalt Klaus von Schirach für
einen Finanzmanager vor dem Münchener Gericht gestritten. Heute ist er
sicher, Wichtiges für die Anerkennung des Krankheitsbildes geleistet
zu haben. 'Ich kann mir vorstellen, dass das Urteil große Präzedenz
hat.' Hans-Günther Becker-Lühl vom Deutschen Anwaltsverein sieht es
ähnlich ...

... Geplagt hatten den Manager Zehn-Stunden-Tage, bis zu 200
Telefonate täglich, viele Geschäftsreisen und zu wenig Freizeit. Zwei
Jahrzehnte ging es gut, dann brach der Mann zusammen. Als ein Facharzt
ihm sagte, er müsse den Beruf aufgeben, wandte er sich an "Die
Continentale", bei der er eine Berufsunfähigkeitsversicherung
abgeschlossen hatte. Es folgten Gutachten und Gegengutachten, bis der
Fall vor Gericht kam. Nach dem Urteil muss der Versicherer nun etwa
148 000 Euro Rente auszahlen und 65 000 Euro an Beiträgen erstatten ..."

http://tinyurl.com/2oauua oder:

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/?sid=55b1f218b74c08515e4d66aa825e787f&em_cnt=1156878

*****

16. Überarbeiteter Japaner sticht sich in den Bauch

http://www.solms-braunfelser.de/ap/apnews.php?code=20070604APD3243

*****

17. Unzumutbar

Zur Reform der Schweizer Invalidenversicherung

"Angeschlagene Menschen sollen noch mehr unter Druck gesetzt werden -
ein Blick in die Botschaft zur 5. IV-Revision weckt das kalte Grauen."

http://www.woz.ch/artikel/2007/nr21/schweiz/14981.html

*****

18. Neoliberale Liga: Deutschland vorn

"Deutschland war einstens das Wunderland in sozialer Stabilität und
erklärte sich sein Wirtschaftswunder auf eben diese Weise. Doch mit
kaum nachvollziehbarer Geschwindigkeit hat es sich an die Spitze der
neoliberalen Global-Entwicklung gesetzt. In nur wenigen Jahren ist
Deutschland zu einem der unsozialsten unter den alten Industrieländern
geworden und nun auf dem fast track in Neoliberalisierung."

http://www.jjahnke.net/liga.html

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19. Deutsche Ängste (Buchtipp)

Joachim Jahnke: Falsch globalisiert.
30 Schlaglichter auf die neoliberale Wirtschaftskonzeption,
VSA-Verlag, Hamburg 2006, 229 S., 14,80 Euro

"Die Bundesgesundheitssurvey von 1998 hat die Angst als Krankheit in
Deutschland untersucht. Daraus und aus weiteren im Mai 2004
veröffentlichten Arbeiten des Robert-Koch-Instituts hat sich ergeben,
daß 14 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 65 Jahren -
hochgerechnet etwa 7 Millionen der gesamten deutschen Bevölkerung - im
Zeitraum von einem Jahr unter einer klinisch relevanten Angststörung
leiden (Abb. 04074), dabei Frauen doppelt so häufig wie Männer. Die
Angststörungen treten in allen Altersgruppen ähnlich stark auf und
werden daher als chronisch vermutet. Etwa ein Drittel der
Angststörungen geht mit Depressionen einher. Die Angsterkrankung ist
nach Depressionen die zweithäufigste psychische Störung in
allgemeinärztlicher Behandlung. Sieben Millionen mit klinisch
relevanten Angststörungen ist jedoch nur die Spitze eines Eisberges.
Über die viel weiter verbreitete „normale" oder allgemeine
Hintergrundangst ist in Deutschland schon vor der letzten Welle an
Globalisierung nachgedacht worden. Der Sozialpsychologe Alexander
Mitscherlich hat Angst als ein Herrschaftsmittel gesehen. Die Angst
vor Überflügeltwerden und Zurückbleiben durchdringe den ganzen
Erlebnisbereich des Individuums in der Massengesellschaft. Er sprach
von einer chronisch wirkenden Untergrundangst als Folge der
industriellen Revolution und ihrer Auswirkungen ..
... Die neue Phase der Globalisierung hat weltweit in den
Industrieländern den Angstpegel erhöht. In Frankreich hat man von
einer neuen großen Angstwelle des Jahrtausends gesprochen ... Andere
nannten es schlicht „das Zeitalter der Angst". Nach einer großen
SPIEGEL-Umfrage unter 10.000 Personen vom September 2004 sehen 60 %
der Befragten die Zukunft pessimistisch, d.h. weit über den 30 bis 40
%, die als normalerweise skeptisch eingestellt gelten.
Der globale Druck über die Grenzen spielt bei fast allen
Angstsymptomen eine Rolle ...
... Spezifische Angssymptome verbinden sich mit der Angst vor Folgen
der Globalisierung für den Arbeitsmarkt, der Angst vor Krankheit und
Armut, Formen von Angstsparen und der Angst vor dem Alter und den
Problemen der Rentenversicherung. Niemand in Europa geht so oft zum
Arzt wie die Bundesbürger. In ihrer Serie „Leben in Deutschland"
sprach „Die Zeit" davon, daß die Angst vor der Krankheit die Deutschen
krank mache und daß sich ein Volk über seine Krankheiten definiere.
Danach fühlen sich viel mehr Deutsche krank als in anderen Ländern,
nämlich 19 % der über 16 Jahre alten Befragten, verglichen mit einem
Gemeinschaftsdurchschnitt von nur 11 % ..."

"Mehr als 27 % der erwachsenen Europäer leiden Schätzungen zufolge
mindestens einmal im Leben unter psychischen Störungen, wie die
EU-Kommission in ihrem neuesten Bericht vom 17. Oktober 2005
feststellt. Die verbreitesten psychischen Störungen in der EU sind
Angst und Depression (Abb.04083). Man rechnet damit, daß bis zum Jahr
2020 Depressionen in den Industriestaaten die zweithäufigste Ursache
von Erkrankungen sein werden. Eine Spitze des Eisberges ist die Zahl
der Selbsttötungen, die zurzeit in der EU bei etwa 58.000 Bürgern
jährlich liegt; dies übertrifft die Zahl der jährlichen Todesfälle
durch Straßenverkehrsunfälle, Tötungsdelikte und HIV/AIDS.
Die Kosten psychischer Erkrankungen betragen schätzungsweise 3 % - 4 %
des BIP, hauptsächlich als Folge von Produktivitätsverlust. Psychische
Störungen sind eine der Hauptursachen von Frühverrentung und
Invalidisierung. Ungeachtet verbesserter Behandlungsmöglichkeiten und
positiver Entwicklungen in der psychiatrischen Versorgung erfahren
psychisch kranke und geistig behinderte Personen nach Auffassung der
EU-Kommission immer noch soziale Ausgrenzung, Stigmatisierung,
Diskriminierung und Verletzungen ihrer Grundrechte und ihrer
Menschenwürde. Von den deutschen Gesundheitsausgaben entfallen 10 %
auf seelische Störungen ..."

http://www.jjahnke.net/angst.html

http://www.jjahnke.net/angst-e.html

http://www.jjahnke.net/fr.html

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