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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Was bedeutet das Mantra Om





Om mani padme hum -diesen Ausdruck kennt wohl jeder. Zumindest das Wort Om. Für viele Menschen wird er sofort mit dem Buddhismus in Verbindung gebracht. Vor dem geistigen Auge tauchen Bilder von murmelnden Mönchen auf, die diese Worte rezitieren. Doch was ist die innere Bedeutung dieses Mantras?

[...] Om mani padme hum, (Sanskrit: ॐ मणि पद्मे हूँ, oṃ maṇi padme hūṃ; wörtlich: „oṃ, Juwel im Lotos, hūṃ“, Tibetische Aussprache: om mani peme hung) ist ein Mantra in Sanskrit, das dem buddhistischen Bodhisattva des Mitgefühls Avalokiteshvara zugeordnet wird und das bedeutendste und älteste Mantra des tibetischen Buddhismus verkörpert. Mantren sind Silben- bzw. Lautformeln, die nach der Überlieferung des Buddhismus während der Rezitation eine psychisch-energetische Wirkung auf den Praktizierenden ausüben sollen. Mantrarezitation ist im tibetischen Buddhismus ein Mittel zur geistigen Entwicklung.
Für den tibetischen Buddhismus sind die sechs Silben om mani peme hung Ausdruck der grundlegenden Haltung des Mitgefühls, und in ihrem Rezitieren formuliert sich der Wunsch nach Erlangung der Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten (siehe
Nirvana), zum Wohle aller Lebewesen. Aus diesem Grund wurden die sechs Silben auch auf die sechs Daseinsformen des Lebensrades (siehe Bhava-Chakra) übertragen. [...] Quelle: Wiki
[...] Mantren können entweder sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken rezitiert werden. Im Hinduismus, im Buddhismus und im Yoga ist das Rezitieren von Mantren während der Meditation sowie im Gebet üblich. Das Christentum, das Judentum und der Islam kennen Formeln für die Kontemplation, jedoch keine Mantras im eigentlichen Sinne. [...] Quelle: Wiki
Mantren sind der Rettungsanker für das tägliche Leben im spirituellen Sinne. Sie werden meist durch einen Lehrer an den Schüler weiter gegeben und sollen nach der Einweihung geheim gehalten werden. Im Tibetischen Buddhismus spielen sie jedoch eine besondere Rolle. Hier ist das Mantra als ein Hilfsmittel definiert, das den Geist schützt. In der durch die spirituelle Praxis herbeigeführten Umwandlung von "Körper, Rede, Geist" ist das Mantra der Rede zugeordnet und seine Aufgabe liegt in der Sublimierung der Schwingungen, die im Akt des Sprechens freigesetzt werden. Das Rezitieren des Mantras vollzieht sich immer in Verbindung mit detaillierten Visualisationen und bestimmten vorgeschriebenen Körperhaltungen.

"OM" repräsentiert den gereinigten Körper, Rede und Geist (Buddhas Körper, Rede und Geist).

"MANI" repräsentiert sein Juwel.

"PEME" repräsentiert die Lotusblüte (die Lotusblüte wächst aus dem Schlamm, aber kein Schlamm verunreinigt den Lotus, ebenso wurde Buddha in diese unreine, samsarische Welt geboren, aber hatte nicht einen einzigen Makel [karmische Unreinheit oder Sünde] oder Unreinheit).

"HUNG" repräsentiert den Wunsch, ein starkes Herz zu entwickeln.
OM MANI PADME HUM
Rede des Dalai Lama, gehalten in einem buddhistischen Zentrum in New Jersey, USA
Es ist sehr gut, das Mantra Om mani padme hum zu rezitieren. Während Sie das tun, sollten Sie aber über seine Bedeutung nachdenken, denn der Sinn dieser sechs Silben ist groß und unausschöpflich. Die erste, Om, ist aus drei Buchstaben zusammengesetzt, nämlich A, U und M. Sie symbolisieren den unreinen Körper, die unreine Rede und das unreine Bewußtsein des Übenden. Gleichzeitig symbolisieren sie aber auch den reinen erhöhten Körper, die reine Rede und das reine Bewußtsein eines Buddha. Können unreiner Körper, Rede, und Bewußtsein in reinen Körper, Rede und Bewußtsein verwandelt werden, oder sind beide völlig voneinander getrennt? Alle Buddhas sind Beispiele, in denen Wesen wie wir selbst auf dem Weg schließlich zur Erleuchtung gelangt sind. Der Buddhismus behauptet nicht, daß es irgendjemand gäbe, der von Anfang an frei von Fehlern wäre und alle guten Qualitäten besäße. Die Entwicklung eines reinen Körpers, reiner Rede und reinen Bewußtseins geschieht dadurch, daß Schritt für Schritt die unreinen Zustände überwunden und in die reinen transformiert werden. Wie ist das zu tun? Der Weg dorthin wird in den nächsten vier Silben angedeutet. Mani - das heißt Juwel - symbolisiert die Faktoren der Methode: die uneigennützige Intention, nach Erleuchtung zu streben, heilende Hinwendung und Liebe. Geradeso wie ein Juwel in der Lage ist, die Armut zu vertreiben, kann der uneigennützige Erleuchtungsgeist die Armut oder Schwierigkeiten des Kreislaufs der Wiedergeburten und des nur in Einsamkeit erzielten Friedens beseitigen. Ebenso wie ein Juwel die Wünsche der Lebewesen erfüllen kann, erfüllt der uneigennützige Erleuchtungsgeist die Wünsche der Lebewesen. Die zwei Silben padme - das heißt Lotus - symbolisieren Weisheit. Gerade wie der Lotus aus dem Schlamm emporwächst, ohne daß seine Schönheit von dem Schmutz getrübt würde, so kann uns Weisheit in einen widerspruchsfreien Seinszustand versetzen, während wir in tiefe Widersprüche verstrickt blieben, wenn wir diese Weisheit nicht hätten. Es gibt Weisheit, welche die Vergänglichkeit aller Dinge erkennt, Weisheit, die erkennt, daß Personen leer sind in Bezug auf Selbstgenügen oder substantielle Existenz, Weisheit, die Leere in Bezug auf Dualität erkennt, d.h. Leere in Bezug auf den ontischen (Erkennen als solches) Unterschied zwischen Subjekt und Objekt, und Weisheit, die Leere in Bezug auf inhärente Existenz erfährt. Obwohl es also verschiedene Arten von Weisheit gibt, ist unter diesen Weisheit, die Leere erfährt, die wesentliche. Vollkommene Reinheit muß durch die unteilbare Einheit vom Methode und Weisheit erzielt werden, die in der letzten Silbe hum - sie bedeutet Unteilbarkeit - symbolisiert wird. Im Sutra-System bezieht sich die Unteilbarkeit vom Methode und Weisheit auf Weisheit, die durch Methode, und Methode, die durch Weisheit beeinflußt ist. Im Mantra- oder Tantra-Fahrzeug bezieht sie sich auf ein Bewußtsein, in welchem die volle Form von Weisheit und Methode als einer unteilbaren Wesenheit gegeben ist. Im System der Wurzelsilben für die fünf Sieger-Buddhas ist hum die Wurzelsilbe des Aksobhya - des Unbeweglichen, Unveränderlichen, der durch nichts gestört werden kann. So bedeuten die sechs Silben om mani padme hum, daß man in Abhängigkeit von der Praxis des Weges, der eine unteilbare Einheit von Methode und Weisheit ist, den eigenen unreinen Körper, unreine Rede und unreines Bewußtsein in den reinen erhöhten Körper, reine Rede und reines Bewußtsein eines Buddha verwandeln kann. Es heißt, daß man nach Buddhaschaft nicht außerhalb seiner selbst suchen solle, denn die Grundbedingungen für die Erlangung der Buddhaschaft liegen in uns. Wie Maitreya in seiner Höheren Wissenschaft des Großen Fahrzeugs (Uttaratantra) sagt, haben alle Wesen die Buddha-Natur in ihrem eigenen Bewußtseinskontinuum. Wir tragen den Samen der Reinheit, des Wesens des So-Gegangenen (Tathagatagarbha), das verwandelt und zu voller Buddhaschaft entwickelt werden muß, in uns. Siehe auch: http://www.ommanipadmehum.de/
Wie kann man nun dieses Mantra anwenden?
Ich für meine Person wende es täglich während Spaziergängen und Besorgungen an. Auch als Einführung zur Meditation ist es mir hilfreich. Eine Mala dient dabei der Zählung. Wichtig scheint mir zu sein, sich der Ernsthaftigkeit seines Tuns klar zu werden. Wie ein Schmetterling, der immer wieder die gleiche Blume besucht, so kehren meine Gedanken und meine Achtsamkeit immer wieder zu meinem Mantra zurück.
Wie sollten Mantras angewendet werden?
Der Körper soll entspannt ruhen und die Gedanken sich auf den Inhalt des Mantras konzentrieren. In gesungener Form können Mantras eine Starke Wirkung entfalten. Der Mantragesang mit seiner subtilen, immer wiederkehrenden Melodie verhilft dem Menschen, sich einen vegetativen Ausgleich und eine seelische und körperlichen Entspannung zu verschaffen. Die Anwendung ist jedoch individuell sehr verschieden. Manche, die gerne in der Stille meditieren und sich auch entsprechend konzentrieren können, werden Mantras nur im Stillen geistig wiederholen. Andere, die Freude an der Stimme haben und gerne mit der Stimme arbeiten, werden das eigene Singen oder Mitsingen bevorzugen. Wieder andere können ein Mantra am besten durch Hören verinnerlichen und sich dabei hervorragend konzentrieren und meditieren. Es wird jedoch in der Regel eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, bis das Gemüt sich ausreichend darauf einstellen und die Wirkung eintreten kann. Es ist zu empfehlen, Mantras oder Mantra-Gesänge vorwiegend ungestört mit hingebungsvoller Haltung anzuwenden, damit die Wirkung erhalten bleibt. Hat man die Mantren einmal verinnerlicht, unterscheidet man den Wirkungsbereich nach der Art der Anwendung. Um im Physischen damit zu wirken rezitiert man die Mantras eher laut, sollen sie im seelischen mehr wirken, rezitiert man sie still. Je kleiner der Reiz (Klang), desto höher (spirituell) die Ebene der Wirkung. Siehe auch: http://www.himmelsleiter-euregio.de/pageID_2211268.html
Welche Bedeutung kommt der Wiederholung von Mantras zu?
Durch Wiederholung werden die wandernden Gedanken an das Mantra gebunden. Das Gemüt bekommt durch die Wiederholung der Mantras eine einfache, wirkungsvolle, Aufgabe. Dadurch wird eine spontan eintretende meditative Wirkung erreicht. Die Wiederholung bewirkt, daß das Mantra vollkommen im Bewußtsein gegenwärtig wird. Eine Verbindung vom inneren Mikro- zu äußeren Makrokosmos wird hergestellt. Ein subtiler Energiestrom kommt in Fluß. Vergegenwärtigung des Inhalts ist ein ganz wichtiger Vorgang beim Gebrauch von Mantren. Es bedeutet die Herbeiführung eines Bewußtseinszustandes in die Gegenwart, die Überbrückung von Zeit und Raum zum Hier und Jetzt. Die Vergegenwärtigung bedeutet auch, daß man sich der vollkommenen Gegenwart bewußt wird und dabei Vergangenes und Zukünftiges in der gegenwärtigen unmittelbaren Seinserfahrung vereint.

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