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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Lobsang Sangay heute zu Gesprächen in Berlin

Thích Quảng Đức


Heute kommt Lobsang Sangay nach Berlin, er ist der neue Ministerpräsident der tibetischen Exilregierung. Er wurde vom DRadio gefragt, wie er zu den Selbstverbrennungen in seinem Land steht.


Sangay: Wir können nicht allzu viel (gegen die Selbstverbrennungen) machen. Wir ermuntern die Menschen auch nicht dazu, solche Akte der Selbstaufopferung zu begehen. Diese geschehen ungeplant und ohne unser Zutun. Der Dalai Lama und auch ich selbst haben uns immer gegen solche Taten ausgesprochen, auch dagegen, den Hungerstreik zu beginnen, wie er jetzt von den Tibetern in Indien in diesem Jahr begonnen worden ist. Wir haben also immer die Menschen davon abzuhalten versucht, solche Aktionen zu begehen. Aber letztlich liegt die Entscheidung bei den Tibetern in Tibet selbst. Wenn sie zu diesem Äußersten schreiten, dann liegt es an uns als ihren tibetischen Landsleuten, Verantwortung und Solidarität zu zeigen. Schließlich ist ja der Hauptgrund für diese Aktionen die unterdrückerische Politik der chinesischen Regierung, dieses äußerst harte Vorgehen der Politik. Wir heben das ins Bewusstsein, weshalb die Menschen zu solchen Taten schreiten.
Selbstverständlich sollte man Geschäfte mit China machen, aber man sollte zugleich auch auf den Grundsätzen beharren, auf denen die europäischen Länder beruhen: die Grundsätze der Freiheit, der Würde, der Gleichheit und der Gerechtigkeit.


Etwa 80.000 Tibeter folgten ihrem Oberhaupt unmittelbar ins Exil. In Gruppen überquerten sie den Himalaja, meist barfuss und kaum ausgerüstet für den strapaziösen Marsch. Oft nahmen sie Umwege, um nicht von den chinesischen Sicherheitskräften verhaftet oder erschossen zu werden, so dass die Flucht viele Monate dauern konnte. Viele starben auf dem Weg an Hunger, Kälte oder Krankheit. 
Noch immer flüchten jedes Jahr etwa 2.500 bis 3.500 Tibeter auf diesem gefährlichen Weg aus dem besetzten Tibet und riskieren dabei ihr Leben. Wenn sie von chinesischen Sicherheitskräften gefangen genommen werden, drohen ihren mehrjährige Haftstrafen und Misshandlungen. Immer wieder werden Tibeter auf der Flucht über die tibetisch-nepalische Grenze erschossen. Weiter


Am 30. September 2006 wurde ein Gruppe unbewaffneter Flüchtlinge auf der tibetischen Seite von chinesischen Soldaten beschossen und eine junge Nonne kaltblütig von hinten ermordet. Ihr einziges Verbrechen war nur der Unterdrückung durch die Chinese entkommen zu wollen. Die Soldaten hatten aber nicht damit gerechnet, dass sie vom nahegelegnen Cho Oyu Base Camp gefilmt werden konnten, so dass dieses Verbrechen dokumentiert und weltweit bekannt wurde.

Shooting them like dogs

Seit Anfang des Jahres führten die chinesischen Behörden in Tibet verstärkt Hausdurchsuchungen und willkürliche Verhaftungen durch. Anlässlich des 50. Jahrestages des Tibetaufstandes am 10. März 2009 wurden die ohnehin strikten Sicherheitsmaßnahmen noch einmal verschärft.
Im Jahr zuvor hatten Polizei und Militär überwiegend friedliche Proteste der Tibeter gewaltsam niedergeschlagen. Das Schicksal von mehr als Tausend der über 4.000 verhafteten Demonstranten ist nach wie vor ungeklärt. Amnesty International liegen glaubwürdige Berichte über unfaire Gerichtsverfahren und schwere Folter in Haft vor. Unabhängigen Menschenrechtsexperten und ausländischen Journalisten bleibt der Zugang zu der Region nach wie vor verwehrt. Amnesty fordert eine sofortige Öffnung der Region und eine Untersuchung der Berichte über Folter und Todesfälle während und nach den Protesten im März 2008.

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