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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Was ist der Weg zum Nibbāna? Vier Grundlagen der Achtsamkeit

Praktizierende, der eine Weg, der zur Läuterung der Wesen führt, zum Überwinden von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von Leid und Unzufriedenheit, zum Erlangen der wahren Methode und zum Verwirklichen von Nirwana – das ist der Weg des vierfachen Kultivierens von Achtsamkeit. Was sind die vier? Hier verweilen wir was den Körper angeht im Betrachten des Körpers – ausdauernd, wissensklar und achtsam, weltliches Verlangen und Sorgen aufgebend. Ebenso verweilen wir was Empfindungen angeht im Betrachten der Empfindungen, was den Geist angeht im Betrachten des Geistes und was Dharmas angeht im Betrachten der Dharmas – ausdauernd, wissensklar und achtsam, weltliches Verlangen und Sorgen aufgebend.
Buddha Shakyamuni
 

Um unser Denken, das durch die verschiedenen Formen von Dogma und Spekulation gefangen gehalten wird, zu befreien, müssen wir den Weg geistiger Übungen beschreiten, welcher ein genaues Kennenlernen unserer eigenen psychischen Phänomene beinhaltet. Dabei sollen wir durch wiederholtes Üben lernen, mit unseren Geisteszuständen und Emotionen bekannter zu werden und mit ihnen in der rechten Weise umzugehen. Diese Arbeit an uns selbst wird als Meditation bezeichnet. Man könnte meinen, dass Meditation "denken" bedeutet, "spekulieren" oder "Konzentration des Geistes". So ist es sich jedoch nicht. Denn das Denken ist eine Sache und die Meditation eine andere. Die wirkliche Geistesentfaltung besteht im Üben von Achtsamkeit und Bewusstseinsklarheit in Bezug auf das, was sich gegenwärtig ereignet. Wir lernen dabei mit den eigenen körperlichen und geistigen Aktionen und Reaktionen so umzugehen, dass sie nicht ohne unsere bewußte Hinwendung in Erscheinung treten können. Das Ergebnis einer so betriebenen Geistesentfaltung ist geistige Freiheit.





Die erste Grundlage der Achtsamkeit 
Die achtsame Betrachtung des Körpers 
Unser Körper ist unser Anker im Hier und Jetzt und unser Tor zum Erleben. Bei der achtsamen Betrachtung des Körpers richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den Körper. Gemeint ist hier eine Aufmerksamkeit von Moment zu Moment. Der Fokus liegt hier insbesondere auf dem Atem, auf den Empfindungen im Körper beim Sitzen, Gehen, Stehen, Liegen.

Die zweite Grundlage der Achtsamkeit 
Die achtsame Betrachtung der Gefühlstönungen
Hierbei geht es um das Wahrnehmen unserer Empfindungen von angenehm, unangenehm oder neutral. Diese Empfindungen werden Gefühlstönungen genannt, weil Sie unser Erleben mit einer Empfindung tönen, wie eine farbige Brille. Jeder dieser Empfindungen folgt eine unmittelbare Reaktion von Verlangen oder Ablehnung. Durch diese Reaktionen können Streit und Krieg, aber auch Frieden und Zuneigung entstehen, je nachdem welche Gefühlstönung jeweils vorherrschend ist.

Die dritte Grundlage der Achtsamkeit 
Die achtsame Betrachtung des Geistes
Hier geht es um die Betrachtung unserer geistigen Zustände, wie Wachheit oder Dumpfheit, Konzentration oder Fahrigkeit, aber auch von Gefühlen wie beispielsweise Ärger, Liebe und Mitgefühl, Hass oder Herzlosigkeit. Mit Geist ist hier der permanente Strom unseres Erlebens gemeint. Achtsame Betrachtung des Geistes bedeutet, mit der gesamten Fülle unseres Erlebens in Kontakt zu sein, auf kognitiver, körperlicher, emotionaler und spiritueller Ebene.

Die vierte Grundlage der Achtsamkeit 
Die achtsame Betrachtung der Geistesobjekte
Wie entsteht unsere Wahrnehmung? Was hält uns im leidhaften Erleben gefangen, was befreit uns daraus? Die achtsame Betrachtung unserer Geistesobjekte gibt uns einen 3-D-Panorama-Blick über den gesamten Vorgang unseres Erlebens. Dabei können wir beobachten, dass es Geistesaktivitäten gibt, die sich auf unsere Wahrnehmung eher hemmend auswirken, (Hemmnisse) und andere, die unsere klare Wahrnehmung fördern (Erleuchtungsfaktoren). Wir untersuchen auch eingehend die Grundlagen unserer sinnlichen Wahrnehmung.

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