TERRA PRETA
DIE SCHWARZERDE VOM AMAZONAS
Die normale, weit verbreitete Erde des Regenwalds ist in der Regel wenig nährstoffreich. Der größte Teil der Nährstoffe ist in der Biomasse der Tiere und Pflanzen gebunden, denn die Nährstoffe in einer Humusschicht zu speichern ist im tropischen Regenwald wegen der heftigen Regenfälle kaum möglich. Stirbt zum Beispiel ein Baum, werden dessen Nährstoffe kaum im Boden gespeichert, sondern von anderen Pflanzen sofort wieder aufgenommen.
Dem stehen die Eigenschaften der Terra Preta entgegen. Dieser Boden ist sehr fruchtbar, nach manchen Angaben einem guten europäischen Ackerboden mindestens ebenbürtig. Eine wissenschaftliche Untersuchung könnte deshalb eine nachhaltigen Landwirtschaft in der Regenfeldbauzone und möglicherweise auch in anderen Klimazonen unterstützen.
Durch die Speicherfähigkeit der darin enthaltenen Holzkohle in Form von pyrogenem Kohlenstoff verhindert die Terra preta teilweise oder fast vollständig das Auswaschen von Nährstoffen aus dem Boden. Sie verbessert somit den Anteil an pflanzenverfügbaren Stoffen.
Eine zweite, überlieferte Eigenschaft von Terra preta ist, dass sie angeblich 'nachwächst'. Es gibt Bauern in Amazonien, die Terra preta verkaufen und bei ihrem Aushub eine Schicht von jeweils ca. 20 cm Stärke bestehen lassen. Danach fällt neues organisches Material auf den Boden und ernährt die Terra preta, die sich dadurch wieder regenerieren soll. Nach den Berichten dieser Bauern soll sie schon nach 20 Jahren wieder die gleiche Schichtdicke wie vor dem Abbau aufweisen. Dieser Nachwuchs soll auf Mikroorganismen und Pilzen basieren, die sich in die Umgebung der Terra Preta ausbreiten.
Ein Vergleich mit den Schwarzerden, wie sie auf der Nordhalbkugel zu finden sind, ergibt, dass die schwarze Farbe der Terra preta auf pyrogenem Kohlenstoff (black carbon) beruht, der darin als organische Substanz mit 10-40% enthalten ist. Eine Untersuchung von Seesedimenten in Mitteleuropa hat eine enge Beziehung zwischen dem Vorkommen von Schwarzerde und den neolithischen Siedlungsgebieten nachgewiesen; insbesondere für die mittlere und späte Jungsteinzeit wurde für die Schwarzerde ein großer Holzkohleeintrag nachgewiesen.
2 Kommentare:
Das klingt hoffnungsvoll, hoffentlich packen wir es! Ich glaube daran.
Liebe Grüsse in den Sonntag
Elfe
Oh, ja.
Dabei kommt mir ein Satz von Obama in den Sinn, den ich kürzlich gehört habe:
"Wir dürfen nicht auf Politik, NGO`s oder sonst wen warten. Die Veränderung muß von ganz unten kommen."
...so, daß »Veränderung von unten wächst und nicht von oben verordnet werden kann«.
Ganz liebe Grüße
Ahimsayama
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