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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Was im Dunkeln liegt, das sieht man nicht

Was im Dunkeln liegt, das sieht man nicht - Schlecht sind nicht nur die anderen (19.08.2007) Immer freundlich, aufmerksam und hilfsbereit. So sähen wir uns gerne. Doch manchmal sind Menschen ganz anders: unfreundlich, neidisch oder nachtragend. Der Psychiater Carl Gustav Jung nennt das die Nachtseite der Psyche, das was wir nicht sehen wollen. Er hat die unliebsamen Schattenseiten der Menschen scharfsinnig analysiert und festgestellt: Wenn wir unsere dunklen Seiten verleugnen, können sie zu einer zerstörerischen Kraft werden.
WDR3 Lebenszeichen

Buddha sagt dazu:

28. Man kann es tun!

"Laßt, ihr Mönche, das Unheilsame! Man kann das Unheilsame lassen. Wäre es nicht möglich, das Unheilsame zu lassen, so würde ich nicht sagen: 'Laßt das Unheilsame!' Doch weil man das Unheilsame lassen kann, deshalb sage ich: 'Laßt das Unheilsame!'

Wenn, ihr Mönche, das Lassen des Unheilsamen zum Schaden und Unglück gereichte, so würde ich nicht sagen: 'Laßt das Unheilsame!' Weil aber das Lassen des Unheilsamen zum Segen und Wohl gereicht, deshalb eben sage ich: 'Laßt das Unheilsame!'

Erwecket, ihr Mönche, das Heilsame! Man kann das Heilsame erwecken. Wäre es nicht möglich, das Heilsame zu erwecken, so würde ich nicht sagen: 'Erwecket das Heilsame!' Doch weil man das Heilsame erwecken kann, deshalb eben sage ich: 'Erwecket das Heilsame!'

Wenn, ihr Mönche, die Erweckung des Heilsamen zum Schaden und Unglück gereichte, so würde ich nicht sagen: 'Erwecket das Heilsame!' Weil nun aber die Erweckung des Heilsamen zum Segen und Wohl gereicht, deshalb eben sage ich: 'Erwecket das Heilsame! '"

A.II.19

Erläuterung. - Dieser Text spricht in ebenso einfachen wie einprägsamen Worten von der Fähigkeit des Menschen zum Guten. Damit entkräftet der Buddha die oft gehörte Beschuldigung, der Buddhismus sei pessimistisch. Freilich, solange die Menschen, wie wir nur allzugut wissen, auch eine starke Befähigung für das Böse haben, gibt es wenig Grund für uneingeschränkte Zuversicht hinsichtlich der Menschheit und ihrer Zukunft. Es hängt von der eigenen Wahl des Menschen ab, welche der in ihm vorhandenen Möglichkeiten er nutzt: die zum Guten oder die zum Schlechten. Es macht sein eigentliches Wesen aus, Wahlmöglichkeiten zu haben und Gebrauch von ihnen zu machen. Der Bereich dieser Wahlmöglichkeiten und das rechtzeitige Gewahrwerden davon wird sich mit dem Wachstum der Achtsamkeit und Weisheit ausweiten. Und Hand in Hand mit dem Anwachsen dieser zwei Eigenschaften werden jene Kräfte geschwächt werden, die eine Wahl "konditionieren", sie beschränken und in eine falsche Richtung drängen. Es ist nur der Heilige, der Arahant, der im sittlichen Bereich keine andere Wahl hat, als auf eine Weise zu handeln, zu sprechen und zu denken, die völlig frei ist von Gier, Haß und Verblendung.

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