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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Wirklichkeit, Quantenphysik, Buddhismus

Was ist Wirklichkeit? Die Denkweisen der modernen Welt haben vier gegensätzliche Antworten auf diese Frage bereit, zwischen denen sie hin- und herpendeln:

1. Die christlich, jüdische, islamische Sichtweise. Es gibt einen Schöpfergott. Er hat die Welt erschaffen. Alles ist in gewisser Weise determiniert.

2. Die Trennung von Geist und Materie. Mit Hilfe der Fernunft ist der Mensch in der Lage die Wirklichkeit zu erkennen. Die Universellen Gesetze lassen sich einzig mit dem Verstand ermessen.

3. Alles ist mit allem verbunden.

4. Alles ist Information.

Sehr interssant fand ich vor einigen Tagen den Film "Waking Life". Er dreht sich um einen jungen Mann, der in einem Tarum gefangen ist, aus dem er schlußendlich zu erwachen versucht. Ist das Leben nur ein Traum, in dem alles möglich ist? In dem wir die Bestimmden sind?

Wie steht der Buddhismus zu diesen Fragen? Ein Schöpfergott wird negiert. Einzig die Verantwortung und das Geistestraining zählen. Dennoch hängt alles mit allem zusammen. Flucht in eine Verantwortungslosigkeit ist unmöglich.

Und die Quantenphysik? Siehe hierzu auch: Metarealismus in meinem magischen Theater.
Auch in der Quantenphysik ist alles mit allem verschränkt. Auf der Grundlage von Wahrscheinlichkeiten werden Kausalzusammenhänge umgangen. Weit voneinander entfernte Quanten können ihre Informationen austauschen. Wo sind die Verbindungen? Was erkennen wir noch nicht?

Ist unsere Wirklichkeit immer dual und somit entscheidungsfrei? Wenn diese Verbindungen auf der Ebene der Quantenphysik bestehen, haben wir eine Möglichkeit durch unser Handeln und Denken darauf Einfluß zu nehmen?

[...] Wirklichkeit ist nichts Statisches, Festes, Unabhängiges, sie besteht überhaupt nicht aus einzelnen, isolierten materiellen oder immateriellen Faktoren, sondern aus Systemen abhängiger Körper. Die meisten Systeme bestehen aus mehr als zwei Körpern, aber es gibt keine Systeme, die aus weniger als zwei Körpern bestehen. In der Quantenphysik werden solche grundlegenden Zwei-Körper-Systeme Erde & Mond, Elektron & Positron, Quark & Antiquark, Elementarteilchen & Kraftfeld genannt. Nagarjuna nennt seine Systeme Geher & begangene Strecke, Feuer & Brennstoff, Tat & Täter, Seher & Sehen. Beide Modelle beschreiben Zwei-Körper-Systeme, deren Körper weder richtig getrennt noch richtig miteinander verbunden sind, weder fallen sie zusammen, noch auseinander. Die Körper sind nicht unabhängig, nicht selbständig und sie können einzeln nicht beobachtet werden, weil sie in ihrer Existenz und Beschaffenheit von einander abhängig sind und nicht unabhängig von einander existieren und funktionieren können. Sie werden durch eine Wechselwirkung susammengehalten. Der eine Körper kann nicht auf den anderen reduziert werden, der eine lässt sich nicht durch den anderen erklären, die Körper sind nicht identisch miteinander. Die Systeme haben eine fragile Stabilität, die auf manchmal bekannten, manchmal noch nicht vollständig bekannten und manchmal (wie zum Beispiel bei Zwillingsphotonen) vollkommen unbekannten Wechselwirkungen und gegenseitigen Abhängigkeiten ihrer Komponenten beruht. [...] aus:


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