Von der "Kuschel-Generation", dem Sinn-Vakuum und dem "Babyphon für Heranwachsende":
Der Psychologe Stephan Grünewald vom Institut "Rheingold" zeichnet ein kritisches Bild von den Jugendlichen.
Pro-Redakteurin Ellen Nieswiodek-Martin sprach mit Grünewald über die "Jugend 2007".
... hin und her pendeln zwischen einem paradiesischen Versorgungsparadies...
... einmal Superstar zu werden...
...kippen in einen Abgrund, in dem die Teenager Angst vor der Zukunft äußern und fürchten, ihnen blühe ein Hartz IV-Schicksal...
... leben in einer Gesellschaft, in der ihnen nicht zuletzt durch die Medien scheinbar viele Möglichkeiten geboten werden...
... die Kehrseite der Versorgtheit ist eine gigantische Gleichgültigkeit...
... Die pubertäre Revolte, die ihnen hilft, sich auf etwas Eigenes zu besinnen oder Zukunftsutopien zu entwickeln, haben sie überhaupt nicht...
... spüren ein Sinn-Vakuum...
... Frühere Generationen haben Halt in einer Ideologie oder anderen Werten gefunden, dann kam die Spaßgesellschaft der 90er Jahre. Diese endete spätestens am 11. September 2001. Die Generation Anfang dieses Jahrtausends sucht den Halt in sozialen Bindungsgeflechten. Für die "Generation Kuschel" sind Beziehungen das Wichtigste. Sie passen sich an, um mit allen gut auszukommen und versuchen, ihre Lebensangst mit Bindungsgeflechten zu beschwichtigen...
... Das Handy fungiert wie ein Babyphon für Heranwachsende...
... Internet ist ein Zufluchtsort der Jugendlichen...
... Das ist Dauerbefütterung bis zum Konsumkoma ohne verbindliche Orientierung...
... Computerspiele sind auch ein Mittel der kollektiven Ruhigstellung...
... Es ist ein narzisstisches Auf-sich-zurückgeworfen-Sein...
... Auch die Erwachsenen verfolgen keine großen Ziele mehr - weder religiöser noch ideologischer Natur...
... den Jugendlichen ein echter Partner zur Auseinandersetzung...
... Kinder und Teenager sind nur die Symptomträger einer Gesellschaft oder einer Familie...
... Der produktive Generationskonflikt als Entwicklungsmotor ist abgewürgt worden...
... Jugendliche fordern von Erwachsenen und Medien vor allem Klartext...
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