Nachlass eines Schicksalslosen
Ein Leben lang vergessen in der Psychiatrie
Von Hans Volkmar Findeisen
1940 kommt der erste Transport von 500 Psychiatriepatienten aus Südtirol nach Süddeutschland. Zur Euthanasie. Unter den Deportierten befindet sich ein 23jähriger Mann: Josef Demetz, genannt Peppi. Als uneheliches Kind hatte man ihn ins Irrenhaus nach Trient abgeschoben. Ohne nachvollziehbare Diagnose. Peppi kam nach Zwiefalten. Das psychiatrische Landeskrankenhaus war Durchgangsstation für die Tötungsanstalt Grafeneck. Der junge Mann blieb am Ende vom Tod in der Gaskammer verschont. Aber den Rest seines Lebens, 60 Jahre, blieb er in der Psychiatrie. Niemand wollte ihn. Niemandem erzählte er von seiner grauenvollen Geschichte. Nur einem Kassettenrecorder hat er seine Geheimnisse anvertraut. Erst jetzt ist diese Aufnahme wieder aufgetaucht. Sie ist ein unvergleichlich erschütterndes Dokument.
Redaktion: Christina-Maria Purkert/ © WDR 2013
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