Da wacht, Anando, der Mönch bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Bewusstsein über das Bewusstsein, bei den Geistesformationen über die Geistesformationen, unermüdlich, klar bewußt, achtsam, nach Verwindung weltlichen Begehrens und Trübsinns.
Während er aber so bei den Gefühlen über die Gefühle, beim Bewusstsein über das Bewusstsein, bei den Geistesformationen über die Geistesformationen wacht, erscheint aufgrund der Gefühle, des Bewusstseins, der Geistesformationen, bei den Gefühlen, beim Bewusstsein, bei den Geistesformationen Fieberdurst oder Schlaffheit des Gemütes, oder das Bewusstsein wendet sich nach außen.
Dieser Mönch, Anando, soll das Bewusstsein auf irgendeine befriedigende Vorstellung richten.
Hat er das Bewusstsein auf irgendeine befriedigende Vorstellung gerichtet, dann entsteht Freude.
Dem Freudigen entsteht Entzücken.
Entzückt im Geiste, beruhigt sich der Körper.
Beruhigten Körpers fühlt er sich wohl. Sich wohl fühlend, einigt sich das Bewusstsein.
Da führt er sich vor Augen: 'Zu welchem Zweck ich das Bewusstsein dahin gerichtet hatte, dieser Zweck ist nun erfüllt. Wohlan denn, so will ich es zurückziehen'.
Und er zieht es zurück und erwägt nicht mehr und sinnt nicht mehr. So erkennt er: 'Frei von Erwägen, frei von Sinnen bin ich, nach innen achtsam ist mir wohl'.
So, Anando, vollzieht sich gerichtete Entfaltung.
Quelle Palikanon
[...] Die eigenen Gefühle unter Kontrolle zu haben, ist gelegentlich schwer. Nun haben Züricher Forscher erstmals auf neurobiologischer Ebene nachgewiesen, dass schon das einfache achtsame Wahrnehmen der eigenen Gefühle beruhigend sein kann. Sie stellen ihre neuen Ergebnisse, die von grundlegender Bedeutung für den Umgang mit unseren Gefühlen sind, in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „NeuroImage“ vor.
In ihrer Studie erfassten die Wissenschaftler die Hirnaktivität von 30 gesunden Versuchspersonen mittels funktioneller Magnetresonanz-Tomographie, während sich diese in zweierlei Hinsicht mit sich selbst auseinandersetzten: Einerseits vergegenwärtigten sie sich mit der Frage „Wie fühle ich mich?“ bewusst ihre aktuellen Gefühle und körperlichen Empfindungen. Andererseits dachten sie aktiv über sich selbst nach, indem sie sich fragten: „Wer bin ich?“.[...]
[...] Uwe Herwig von der Klinik für Soziale Psychiatrie und Allgemeinpsychiatrie der Psychiatrischen Universitätsklinik und Leiter der Studie bringt das entscheidende Ergebnis auf den Punkt: „Die Versuche zeigen, dass wir schon durch momentanes achtsames Vergegenwärtigen und Beobachten der eigenen Empfindungen unsere emotionsbezogene Hirnaktivität regulieren und uns so gewissermaßen beruhigen können.“ [...] ganzer Artikel scinexx
Hier wird gleichzeitig von Kontrolle und Achtsamer Wahrnehmung gesprochen. Doch geht es wohl mehr um Wachheit und bewußtes Ausrichten des Geistes, Transformation und Beobachtung, annehmen und loslassen, hineinspühren.
Mönche, wie weilt ein Mönch in den Gefühlen, die Gefühle betrachtend?
Da nimmt ein Mönch klarbewusst wahr,
wenn er ein angenehmes Gefühl empfindet
wenn er ein unangenehmes Gefühl empfindet
wenn er ein neutrales Gefühl empfindet
wenn er ein sinnliches angenehmes Gefühl empfindet
wenn er ein sinnliches unangenehmes Gefühl empfindet
wenn er ein sinnliches neutrales Gefühl empfindet
wenn er ein nicht-sinnliches angenehmes Gefühl empfindet
wenn er ein nicht-sinnliches unangenehmes Gefühl empfindet
wenn er ein nicht-sinnliches neutrales Gefühl empfindet
So weilt er von innen (nicht-objektivierend) in den Gefühlen, die Gefühle betrachtend, oder von außen (objektivierend) oder von innen und außen (nicht-objektivierend und objektivierend). Oder er weilt in den Gefühlen die Gesetzmäßigkeit des Entstehens betrachten, die Gesetzmäßigkeit des Vergehens betrachtend, die Gesetzmäßigkeit des Entstehens und Vergehens betrachten. Oder seine Achtsamkeit ist darauf gerichtet, dass es Gefühl ist. All dies nur soweit als es der erlösenden Erkenntnis und der Achtsamkeit dient. Er weilt unabhängig und greift nach nichts in der Welt.
Vedanānupassanā
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