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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Hotei - der lachende Mönch


In Japan wurde Hotei im Zuge des Zen-Buddhismus populär, doch ist die Assoziation mit dem Buddha der Zukunft (mp3) nicht ganz so eng wie in China. Der bekannte Zen-Maler Hakuin fand in Hotei eines seiner Lieblingsmotive. In der Edo-Zeit verlor Hotei seine rein buddhistische Identität und wurde – zumindest im Verein mit den anderen Glücksgöttern – auch in Shinto-Schreinen als eine Art einheimische Gottheit angebetet. Nach wie vor ist die Figur des lebenslustigen Hotei aber auch in Zen-Tempeln zu finden.

Als stets gut gelaunter, besitzloser Mönch stand Budai/Hotei ursprünglich für die Tugend der Selbstgenügsamkeit. Sein prall gefüllter Sack, in dem er seine Almosen verstaut, schien zu besagen, dass der, der mit wenig zufrieden ist, den größten Schatz besitzt. Er gilt auch als Buddha(aspekt), der dem einfachen Volk zugewandt ist und die in seinem Sack gesammelten Almosen an Kinder und Arme weitergibt. So wird er auch teilweise als Symbol für den sozial engagierten Buddhismus genommen.

Es gibt zahlreiche Geschichten über Hotei, in denen er als das Paradoxe des Zen darstellender Akteur brilliert. So fragte ihn zum Beispiel jemand als er sich mitten auf dem Marktplatz befand, was er hier täte, worauf er antwortete: "Ich suche Menschen". Oder auf die Frage, wie alt er sei sagte er: "So alt wie der Raum."

Genügsamkeit vs. Nachhaltigkeit?

Wolfram Mauser:
Ich bin Wolfram Mauser, ich hab einen Lehrstuhl für Geographie und Fernerkundung an der LMU München. In der Nachhaltigkeitsdebatte läuft vieles falsch. Die Nachhaltigkeitsdebatte ist geprägt zunächst durch Themen, die vorne hin gestellt werden, man denkt da immer an Klima. Aber eigentlich haben wir ein gesamtes System vor uns und dieses System, das Erdsystem, ist das System, was uns versorgt mit Nahrungsmitteln, mit Lebensgrundlagen. Und die Nachhaltigkeitsdebatte müsste sich eigentlich darauf ausrichten, dieses Lebenserhaltungssystem der Erde zu erhalten, und zwar für uns und für die nächsten Generationen. Das Klima ist dabei nur ein kleiner Aspekt. Das Wasser ist wesentlich, die Biodiversität ist wesentlich und das Zusammenspiel dieser verschiedenen Dinge wird zu wenig gesehen.

Unterhalb der globalen Logistik, der ständigen Produktion und Zirkulation von T-Shirts und Zucker, von Orangen und Rindfleisch, Medikamenten, Tafelwasser und Flachbildschirmen – wird dieser Versorgungsapparat überlagert von viel grundlegenderen Stoffströmen, nämlich von Kreisläufe aus Wasser, Kohlenstoff und Stickstoff – den Bausteinen des Lebens. Und auch diese Kreisläufe gestalten wir kräftig um – wenn auch unfreiwillig.

Im Herbst 2007 bezeichnet Friedensnobelpreisträger Al Gore den Klimawandel nicht nur als Katastrophe, sondern explizit als eine „spirituelle Krise“ und eine „spirituelle Herausforderung.“ Und kurz darauf kündigt der Papst an, sich mit dem Thema eingehend zu befassen und setzt den Raubbau an der Natur weit oben auf seine Agenda. Nun ist Umweltschutz für die Kirche nicht unbedingt ein neues Thema. Allerdings lief er bislang meist nur unter dem Stichwort: „Bewahrung der Schöpfung“. Was ist Schöpfung? In der Praxis fängt die ach so schützenswerte Schöpfung erst dort an, wo der Raum, in dem wir uns breit gemacht haben, aufhört. Abgesehen davon ist die Natur nichts Statisches. Die Evolution hat sich entwickelt, und der Mensch ist ein Teil von ihr. Schöpfung, das klingt in den Ohren von Ken Caldeira viel zu sehr nach etwas, was mit unserer eigenen Lebenswelt eigentlich nichts zu tun hat.

Ken Caldera:
Spiritualität ist für mich erst mal ein Gefühl, das selbst ein Ergebnis der Evolution ist. Aber ich denke in der Tat, dass aus all dem, worüber wir reden, Werte hervorgehen. Wenn Sie mit Wirtschaftsleuten reden, sprechen viele von ihnen über die Erde wie über eine Art Disneyland. Also, wenn wir die arktischen Lebensräume verlieren, das Grönlandeis, oder die Korallenriffe, dann klingt das bei denen wie, als wenn man halt einen Themenpark wie Disneyland zumacht; eine Attraktion, die die Besserverdienenden dieser Welt dann halt nicht mehr erleben können. Und ich glaube, wenn man so auf die Welt schaut und den Wert der Biosphäre danach bemisst, was Menschen bezahlen würden, um sie zu erhalten, dann käme man wahrscheinlich zum Ergebnis, o.k., machen wir halt dieses Disneyland zu und verbrennen weiter fossile Brennstoffe. Ich schaue auf die Biosphäre als etwas, ohne das unsere Zivilisation nicht weiter existieren könnte. Die Existenz unserer Wirtschaft hängt davon ab, dass wir eine natürliche Welt haben und dass die geochemischen Kreisläufe im Hintergrund funktionieren.


Alles nicht so einfach, wie ich finde.

Bei der Zirkulation von T-Shirts und Zucker, von Orangen und Rindfleisch, Medikamenten, Tafelwasser und Flachbildschirmen stellt sich anfänglich die Frage: Brauche ich das jetzt hier wirklich?


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