Unser Geist ist förmlich auf der Suche nach Ablenkung. Er kann es nur schwer ertragen einfach zu sein. Er möchte sich als Entität, als inhärent existent bertrachten. Wandert in der Vergangenheit und in der Zukunft umher. Konstruiert aus Erfahrungen ganze Gedankengebäude. Macht sich zum Sklaven seiner selbst und erzeugt dabei Hoffnungen und Ängste, die sich verselbständigen.
Auszug aus einem Post von Zentao:
Wie kann man auch frei sein, wenn der Geist, sich selber überlassen, umherschweift. Im Dualismus aus Anhaftungen und Abneigungen versinkt, wie ein Hund umherschnüffelt und Unrat verschlingt?
Um geistige Freiheit zu erreichen, braucht man nicht gegen irgend jemanden zu kämpfen. Der Kampf soll vielmehr dort ausgetragen werden, wo es um das eigene Anhaften an falsche Vorstellungen geht. Der Ort, an welchem der Kampf geführt wird, liegt also in einem selbst. Und wir können dann geistige Freiheit erringen, wenn wir in der Lage sind, den aktiven Geist zu einem willigen Diener unter unserem Kommando zu machen. Hierzu müssen wir keinen Krieg außerhalb von uns selbst führen. Es ist nur notwendig, entschlossen gegen die eigenen unklaren Vorstellungen und Antriebe anzugehen. Dies ist in erster Linie eine innere Angelegenheit, keine äußere. Der Geist eines Menschen, der sich von falschen Vorstellungen befreit hat, ist durch dringend und voller Erkenntnisfähigkeit Diese Weisheit, die die Dinge so sieht wie sie wirklich sind, heißt "Klarblick" (vipassanā). Sie ist ruhig, still und frei von Hindernissen, frei von Verwirrung Befreiung bedeutet, diese Einsicht zu besitzen.
(*33) 33
Das Denken, flatterhaft, unbändig, obstinat,
Gleichwie der Schmied den Pfeil, macht es der Weise grad.
34
Dem auf das trockne Land geworfnen Fische gleich,
So quält das Denken sich, zu fliehn aus Māras Reich.
35
Das Denken schweift gern ab, man hält es schwer zurück;
Es zähmen, das ist gut; gezähmt bringt Denken Glück.
36
Das Denken schweift gern ab, entschwindet unserm Blick;
Der Weise hütet es; bewacht bringt Denken Glück.
37
Gedanken, ungreifbar, die selten stille standen,
Wer diese wohl beherrscht, löst sich aus Māras Banden.
38
Im Denken ohne Halt, der Lehre nicht beflissen,
Wer im Vertrauen schwankt, kommt nie zu weisen Wissen.
39
Im Denken nicht verwirrt und frei von Lustverlangen,
Jenseits von Gut und Schlecht - so ist die Furcht vergangen.
40
Der Leib zerbricht wie Ton; zur Festung Denken mache!
Mit Weisheitsschwert erschlag' den Mar und halte Wache!
(*41) 41
Wie bald wird dieser Leib tot liegen auf der Erd',
Bewußtlos wie aus Holz, verworfen, ohne Wert!
(*42) 42
Viel Schlimm'res, als ein Feind dem Feind je angetan,
Tut dem das Denken an, der's nicht beherrschen kann.
( = Udāna IV,3)
43
So Gutes können nicht die Eltern je dir schenken,
Auch die Verwandten nicht, wie gut beherrschtes Denken.
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"Entwickelt Sammlung, Ihr Mönche,
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denn der gesammelte Geist erlebt die Gebilde der Wirklichkeit gemäß."
Samyutta-Nikāya Khandhā-Vagga 1.5
Mögen alle Wesen glücklich sein !
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