ADHS: Genetik, Disposition oder Umfeld?
Beschrieben wurde diese Art der Erkrankung schon im Zappelphilipp. Doch auch "Hans guck in die Luft" kommt einer Variante sehr nahe. Auch ich habe die Sendung gestern abend gesehen, da mein Sohn davon betroffen ist. Die Bildunterschrift links - "begeisterungsfähig, mutig, kreativ, sensibel" - gefällt mir besonders gut. Denn so habe ich ihn immer erlebt.
Zur Sendung: Phoenix "Petersberger FORUM"
Zank um das Zappelphilipp-Syndrom - Was tun gegen ADHS? (Quelle)
Habe die Sendung grad gesehen. Von “Zank” war keine Spur, auch bei Leuzinger-Bohleber ist mir nicht schlecht geworden. Viel mehr Konsens als Dissens, die “Fronten” waren weit weniger voneinander entfernt als sonst in den Medien.
Gut fand ich die Moderation von Frau Ruge, und zwar aus 2 Gründen:
Erstens wurde das Gespräch recht streng nach den Bereichen Symptomatik, Diagnose, Ursache, Behandlung etc. geführt, so konnte man einiges über ADHS erfahren, ohne sich vorschnell im Reizthema Medikamente festzubeissen.
Zweitens war Frau Ruge die perfekte Ahnungslose, die die Fragen abgelesen hat (peinlich die Aussage Atomotexin sei ja gar kein Psychopharmakon). Jeder, der sich zum ersten Mal informieren will konnte sich mit ihr identifizieren.Insgesamt hat diese Sendung einen sehr hohen Informationsgehalt, gerade für verunsicherte Eltern, deren Kinder gerade in der Abklärung/Diagnose stehen…
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Man könnte jetzt noch ausführlicher darstellen wer was gesagt hat, aber das ist dann, wenn überhaupt, etwas für den Kommentarteil. Ich finde die Sendung spricht für sich…
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Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), die auch als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom oder Hyperkinetische Störung (HKS) bezeichnet wird, ist eine bereits im Kindesalter beginnende Störung, die sich durch Probleme mit der Aufmerksamkeit sowie Impulsivität und häufig auch Hyperaktivität auszeichnet. Etwa drei bis zehn Prozent aller Kinder zeigen Symptome im Sinne einer ADHS. Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen.[1] Die Symptome können mit unterschiedlicher Ausprägung bis in das Erwachsenenalter hinein fortbestehen.
Es existieren weiterhin alternative Bezeichnungen und Abkürzungen, welche teilweise übereinstimmende Krankheitsbilder beschreiben, teilweise spezielle Ausprägungen bezeichnen. Verbreitet ist besonders die Bezeichnung Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADS). Veraltet sind hingegen die Bezeichnungen Minimale Cerebrale Dysfunktion (MCD) und Psychoorganisches Syndrom (POS). International wird üblicherweise von Attention Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD), bzw. Attention Deficit Disorder (ADD) gesprochen.
Die Aufmerksamkeitsdefizitstörung ist nach derzeitigem Stand (2005) ein multifaktoriell bedingtes Störungsbild mit einer erblichen Disposition, welche die Ausbildung der Krankheit begünstigt.[2] Auf neurobiologischer Ebene wird es unter anderem als striatofrontale Dysfunktion erklärt. Für den Verlauf und die individuelle Ausprägung spielen daneben psychosoziale Faktoren und Umweltbedingungen eine wichtige Rolle.
Unbehandelte Betroffene und ihre Angehörigen stehen meist unter erheblichem Druck. Versagen in Schule oder Beruf und die Entwicklung von weiteren psychischen Störungen sind häufig. Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad, den jeweiligen Symptomen sowie dem Alter des Betroffenen. Wegen der Komplexität der Störung wird angestrebt, verschiedene Behandlungsansätze zu einer auf den Patienten und sein soziales Umfeld zugeschnittenen Therapie zu kombinieren.
Die multimodale Behandlung kann folgende Interventionen enthalten, die stets auf den Einzelfall abgestimmt werden. Die Interventionen können in einem ambulanten sowie voll- oder teilstationären Setting angewendet werden:
- Aufklärung und Beratung (Psychoedukation) der Eltern, des Kindes/Jugendlichen und des Erziehers bzw. des Klassenlehrers
- Elterntraining (auch in Gruppen) und Interventionen in der Familie (einschl. Familientherapie) zur Verminderung der Symptomatik in der Familie.
- Interventionen im Kindergarten/in der Schule (einschl. Platzierungs-Interventionen) zur Verminderung der Symptomatik im Kindergarten/in der Schule. D. H. es können sowohl spezielle Förderungen für das Kind/den Jugendlichen durch die Schulpsychologie erfolgen, sowie Schulwechsel, Frühförderung oder Vorschule besucht werden.
- Kognitive Therapie des Kindes/Jugendlichen (ab dem Schulalter) zur Verminderung von impulsiven und unorganisierten Aufgabenlösungen (Selbstinstruktionstraining) oder zur Anleitung des Kindes/Jugendlichen zur Modifikation des Problemverhaltens (Selbstmanagement). Siehe Verhaltenstherapie
- Pharmakotherapie zur Verminderung hyperkinetischer Symptome in der Schule (im Kindergarten), in der Familie oder in anderen Umgebungen. Siehe Pharmakotherapie
- Außerdem können diätetische Behandlungen (oligoantigene Diät (II)) hilfreich sein. Weitere Studien sind jedoch notwendig, um die Wirksamkeit und die Indikation dieser Intervention genauer abschätzen zu können. Vermutlich ist diese Behandlung nur selten hilfreich, möglicherweise häufiger bei Kindern im Vorschulalter. Hier liegen lediglich vereinzelte Studien vor, die kein genaues Bild der Wirksamkeit zulassen.
Die Behandlung der evtl. vorliegenden komorbiden Störung (Siehe: Komorbiditäten und Folgeerkrankungen) sollte durch eine spezielle Behandlung der komorbiden Erkrankung erfolgen. Hierzu kann auch auf soziales Kompetenztraining zurückgegriffen werden, welches soziale Defizite verbessern soll. Geringes Selbstwertgefühl kann durch Einzeltherapie oder Gruppentherapie auf tiefenpsychologischer und verhaltenstherapeutischer Basis verbessert werden.[7] WIKIpedia
Jemand sagte mal: „Zeit ist das Ding, das alles davon abhält, zugleich zu passieren.“ Zeit stückelt Momente in kleine Teilchen, so dass wir eine Sache nur zu einem bestimmten Zeitpunkt tun können. Bei ADS kollabiert die Zeit. Zeit wird ein schwarzes Loch. Für eine ADS-Person ist es, als ob alles zugleich geschieht. Dies schaffe ein Gefühl des inneren Tumults oder sogar der Panik. Das Individuum verliert die Perspektive und die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen. Vielfach sind diese Leute hoch intuitiv und vorstellungsbegabt. Sie haben ein „Gefühl“ für Dinge, eine Art, die Ursache von Dingen sofort verstehen zu können, während andere ihren Weg auf methodische Art durchdenken müssen. Es ist wichtig für andere, gegenüber diesem „sechsten Sinn“, den viele ADSer haben, sensibel zu sein und ihn zu bemuttern. ADS ist eine Lebensgestaltung und bis vor kurzem war es versteckt, auch vor denen die es haben. Das menschliche Erleben von ADS ist mehr als eine Sammlung von Symptomen: ADS ist eine Art zu leben.
2 Kommentare:
Hallo,
ich fände es besser, daß wenn man schon Texte aus dem Internet kopiert, diese dann auch mit Quelle und so weiter klar kenntlich zu machen.
Beispielsweise finde ich es für den Leser eine Zumutung, den Urheber und die Quelle des interessanten Textes über ADS und Zeit selbst rausfinden zu müssen (-->Hallowell, Wikipedia).
Es ist mE ok, zu zitieren, aber bitte nicht ohne Quellennennung, das sind schlechte Manieren!
Sorry,
aus dem Inhalt des Textes geht eindeutig hervor, daß die Quelle Wiki ist => SNAPSHOTS.
Ich weiß, ein sehr langer Artikel bei Wiki.
Sehr am Ende steht:
Jemand sagte mal: „Zeit ist das Ding...", mit Quelle.
Was mich aber ein wenig geärgert hat, ist die Tatsache, daß sich die Moderatorin der Sendung in ihren Fragestellungen an die Teilnehmer wiederum "nur" an Wiki gehalten hat. Nichts neues also zum Thema. Nichts für Betroffene und Angehörige. Nur ein Einstieg.
Da fand ich das Zitat ...jemand sagte mal... viel eindringlicher. Zum Nachdenken anregend. Besonders für mich als Vater, der versucht sich in die Gedankenwelt seines Sohnes hineinzuversetzen. Reflexsiv also auch mit sich selber.
Du sagst: "Dieses Blog ist Teil meiner Selbsthilfe."
So ist das auch mit meinem Blog.
Wir sind also auf dem gleichen Weg. Nur auf unterschiedlichen Pfaden unterwegs
Liebe Grüße
Ahimsayama
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