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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Depressionen - Eine Erfolgsgeschichte der Evolution?


Ist die heute als Krankheit gesehene Depression ein Kniff der Natur, uns von Handlungen abzuhalten, die eine reine Energieverschwendung darstellen? Einige Psychologen und Psychiater scheinen diese Meinung zu vertreten.

In dem überaus lesenswerten Blog "Hinsetzen, Klappe halten" wird aus der Sicht eines Betroffenen (Brad Warner) darauf eingegangen und eine Verbindung zum Zen hergestellt.

Ein kurzer Auszug:

Samstag, 17. Februar 2007 Depression - Weg zum Überleben? Am Montag den 12. Februar veröffentliche die LA-Times einen interessanten Artikel, mit der Überschrift: „Die Entwicklung des Verstandes“. Der Untertitel lautete, „Depression als Weg zu überleben?“ Wie ich in einem früheren Artikel erwähnte, habe ich selber fast mein ganzes Leben lang mit Depression zu tun gehabt, und bin am Ende zu ein paar Schlussfolgerungen darüber gekommen, die ziemlich ungewöhnlich erscheinen. Deswegen wollte ich unbedingt lesen, was die Leute von der LA-Times zu diesem Thema zu sagen hatten. Anscheinend gibt es einen neuen Trend in der Psychologie, der annimmt, dass Depression eine evolutionäre Anpassung sein könnte, also etwas, das unsere Urahnen entwickelt haben, um zu überleben. Das ist ganz schön revolutionär, da Depression bis heute ja hauptsächlich als eine Krankheit betrachtet wurde, die geheilt werden muss. [...]

[...] „Es gibt immer mehr Beweise dafür, dass wir niemals für diese sitzendende, sozial isolierte, von Schlafmangel und schlechter Ernährung geprägte, rasende Lebensweise gemacht wurden“, sagt Stephen S. Ilardi, ein Professor der Psychologie an der Univ. von Kansas. [...]

Ein Therapeut sagte mal zu mir, daß die Praxis des Buddhismus nichts anderes sei als "Schwung zu holen, wieder Anlauf zu nehmen, um das Leben und dessen Herausforderungen zu meistern".

Nun, in gewisser Weise hat diese Aussage ihre Berechtigung. Wenn damit nicht eine Art der Verdrängung gemeint gewesen war. Ein Kunstgriff. Was der Buddhismus wiederum auch ist. Allerdings kommt noch hinzu, daß über die Zeit eine Bewußtheit entsteht.

Da auch ich mich seit nun über zehn Jahren mit dem Thema Depressionen auseinandersetzen muß, komme ich zu ähnlichen Ergebnissen wie Brad Warner.

[...] Auch heute gerate ich noch in depressive Phasen. Aber ich bin mir viel bewusster, wo sie herkommen und was ich tun muss, wenn sie kommen. Das heißt nicht, dass ich immer eine einfach erklärbare Ursache bestimmen kann. Es läuft intuitiver ab. Wenn ich zu sehr absacke, wird es Zeit mein Leben wieder zu normalisieren. Mehr Zazen ist immer eine große Hilfe. Denn was immer der Auslöser für die Depression ist, die Hauptursache dafür, dass sie bis zu dem Punkt anwächst, an dem sie wirklich problematisch wird, ist, zu viel nachzudenken. Der einzige Weg das Problem zu lösen, ist nicht zu viel zu denken. [...]

Wobei ich hinzufügen muß, daß ich keine Ahnung habe, was Buddhismus eigentlich ist. Just a beginner.

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