Ich glaube, daß Erleuchtung eher einem Prozess gleicht, als daß sie ein spontanes Erlebnis ist, was dann jedoch irgendwann eintreten kann.
Siddharta macht sich im gleichnamigen Roman von H. Hesse auf die Suche nach sich selbst. Er läßt sein komfortables Heim hinter sich zurück, wendet sich der Askese zu, er erkennt, daß er die Lehren Buddhas für sich erlebbar machen muß - er muß sie selbst durchleben, beschließt wiederum ein reicher Mann zu werden und findet schlußendlich am Fluß beim alten Fährmann zu sich selbst.
{44} Nach und nach gelingt es ihm, sein bisheriges Leben kritisch zu analysieren und mit ihm innerlich abzuschließen. Nun richtet er seine Aufmerksamkeit ganz auf den Fluss. Dieser ist Ausgangs- und Endpunkt von Siddharthas Weg zum Reich der Sinne und wieder zurück, woraus sich der Lauf oder die Struktur eines Kreises ergibt. Es scheint die Wiederholung des Gleichen, also "Sansara" zu sein, doch durch die symbolische Wiedergeburt geschieht dies auf höherer Ebene, wodurch der Kreis in Bezug auf Siddharthas Lebensweg die Form einer Spirale gewinnt, auf der sich der Held immer weiter und höher entwickelt.Weiter... (Siddhartha - Suche nach Erleuchtung PDF)
Der Fluß symbolisiert mit seinen zwei Ufern einerseits die weltliche Ebene, andererseit die Ebene des Geistigen. Er verbindet beide Sphären. Er bedingt sie sogar und ist in seiner Gesamtheit mehr als die Summe seiner Teile.
Sein Freund Govinda hingegen wendet sich "nur" von den bramanischen Geboten ab und hin zu den buddhistischen Prinzipien. Es bleibt alles auf einer Linie. Er bleibt, wie er war...
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