Und heute schaue ich - oft zur Verwunderung meiner Umgebung - den Vögeln lange nach, wenn sie von Nord- Osten kommend nach Süd- Westen unterwegs sind, um dem strengen Winter dort zu entgehen und uns den Winter und die Kälte damit ankündigen.
Doch in diesem Jahr scheint alles anders zu sein. Schon früh im September sah ich zwei große Gruppen über den Himmel ziehen. Und nun im November gleich 5 Gruppen an einem Tag. Eine mit mehr als 200 Tieren, wobei zwei davon mitten in der Nacht flogen. Bei völliger Dunkelheit, was mir nicht bekannt war.
Ist dieser lange Zeitraum des Vogelzuges normal, oder auch nur ein Zeichen der Klimaveränderung? Steht uns ein besonders strenger, langer Winter bevor?
Der Kranich nach der Heimat strebt.“
Johann Wolfgang von Goethe
Zugverhalten WIKI
Während einige Kranicharten in wärmeren Klimazonen Standvögel sind, sind solche in kälteren Klimazonen Zugvögel, die lange Strecken überwinden müssen. Bei diesen Arten löst ein erblich fixierter Zugtrieb bei entsprechender Tageslichtdauer und Witterung, sinkendem Nahrungsangebot und innerartliche Wechselbeziehungen an den Sammelplätzen jährlich den Massenzug des Kranichs aus. Dabei werden die jeweils günstigsten geographischen und klimatischen Bedingungen ausgenutzt. Die Länge der zurückgelegten Tagestrecke kann zwischen 100 und mehr als 1000 Kilometern variieren. Sie ist von vielen Faktoren, die durch innere (Zugstimmung, Energiespeicherung als Fettdepot) und äußeren Gegebenheiten (Tageshelligkeit, Wetter, Höhenströmungen) abhängig.
Kraniche fliegen in Keilen, ungleichschenkligen Winkeln oder schrägen Reihen, so dass der Luftwiderstand reduziert und der Kontakt innerhalb der Gruppe gesichert wird. Während des Ziehens verständigen sie sich durch Laute, die nachts oder bei ungünstigen Sichtverhältnissen besonders häufig werden. Der Flug ändert die Richtung in Abhängigkeit von Windverhältnissen und ähnelt einer Schlängel- und Wellenlinie. Die Flughöhen schwanken auf Grund von Wind- und Sichtverhältnissen, Bodenreliefs sowie Höhenströmungen in weiten Grenzen. Während die normale Zughöhe zwischen 200 und 1000 m liegt, sind auch Höhen von bis zu 2500 m verbürgt. Die maximale Flughöhe liegt bei 4600 m.
Vermutlich erfolgt die Orientierung durch das Magnetfeld der Erde und Himmelsfaktoren sowie durch auffällige Landschaftsmerkmale. Diese erlernen die Erstzieher auf ihrem ersten Zug ins Überwinterungsquartier von ihren Eltern. Kraniche legen auf ihrem Zug Rasten von einigen Tagen, Wochen und Monaten ein. Am frühen Morgen fliegen sie in kleineren Schwärmen zur Nahrungsaufnahme auf die umliegenden Felder. Während des Zuges schwankt die Schwarmgröße sehr stark. Je länger und weiter vorangeschritten der Zug ist, desto kleiner werden die Schwärme. Der Kranichzug zum Beispiel des Grauen Kranichs ist eines der spektakulärsten und auffälligsten Schauspiele, die die Vogelwelt zu bieten hat.
1 Kommentar:
Hallo Ahimsayama
Interessant was Du über Kraniche schreibst, das werde ich später noch genauer lesen.
Bei uns ist gerade ein Vogelschwarm vorbeigezogen. Und ich frage mich ob das wohl Kraniche gewesen sind? Ich konnte sie gerade noch auf einer Digi "festhalten".
Lieben Gruss
Elfe
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