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Widmung

Dem, was andere schon sagten, kann ich nichts Neues hinzufügen; zudem bin ich kein begabter Poet. Ich gebe nicht vor, anderen von Nutzen zu sein: Um meinen eigenen Geist zu üben, habe ich dieses Werk verfaßt.

Ahimsayama

Leiden - Hoffnung - Wahrnehmung

Warum müssen wir leiden?
"Mit dem Leiden umgehen lernen setzt die Gegenwart anderer Menschen voraus. Denn nur in Gemeinschaft, in Beziehungen, die über das Kreisen in sich selbst hinausführen, kann das Ausgesetztsein einen Halt finden, aufgehoben und angenommen werden. Warum? Weil das Leiden gerade darin wurzelt und sich ständig neu generiert, dass Menschen aus Unwissenheit eine Identität suchen, die den Wandel, das Vergehen und den Tod ignoriert. So entsteht ein metaphysischer Riss zwischen dem Guten und dem Vergänglichen."

Die Dimensionen des Leidens
"Erstens das Leiden, dass sich aus der Realität der Welt ergibt, so wie sie ist.
Zweitens das Leiden, das sich aus menschlichen Beziehungen ergibt.
Drittens das Leiden aus Vereinsamung und Überdruss, das mit der zweiten eng zusammenhängt. "

Hoffnung und nun?
"Hoffnung ist mehr als psychische Selbststimulation oder sogenanntes "positives Denken", denn sonst bleibt sie im Zirkel unserer Bedürftigkeiten und Projektionen stecken und wäre schnell als Selbsttäuschung entlarvt und damit unwirksam.
Hoffnung ist viel mehr ein Sich-Öffnen für die heilenden und positiv gestalterischen Kräfte, die auf uns zukommen und überall gegenwärtig sind."

"Gebet und Meditation sind Inbegriff der wachgehaltenen Sehnsucht im Menschen, die vermutlich jeden Menschen bewegt, wenngleich sie zugeschüttet und verdrängt werden kann. Diese Sehnsucht äußert sich in dreifacher Weise, nämlich:

  • als Sehnsucht nach einer Erfahrung von Trost und Geborgenheit
  • als Sehnsucht nach einem erfüllten guten Leben
  • als Sehnsucht nach einer Verwandlung.
Kann eine Änderung der Wahrnehmung, wie sie im Zen und dem ursprünglichen Buddhismus angeboten wird, eine Hilfe sein?
"Von der Achtsamkeit und Genauigkeit, d.h. von der Konzentration des Bewusstseins auf den gegenwärtigen Augenblick, hängt die ungetrübte und klare Aktion und Reaktion des Bewusstseins ab. Wir können nicht angemessen handeln, wenn das Maß von vornherein nicht stimmt und alles nur durch den Spiegel unserer maßlosen Wünsche oder Ängste erscheint."

Michael von Brück
WIE KÖNNEN WIR LEBEN?

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