„Der Dalai Lama plädiert dafür, dass die steigende Verflechtung durch Globalisierung, Wachstum und Fortschritt auch dazu genutzt wird, das Verantwortungsbewusstsein für andere Menschen auf der Welt zu schärfen. Die Chance besteht darin, dass in einer Weltwirtschaft, die immer stärker miteinander verschmilzt, die Bedeutung von Staatsgrenzen schwindet und sogar befeindete Staaten zur Kooperation gezwungen sind, etwa in der Nutzung von gemeinsamen natürlichen Ressourcen. Allerdings weist der Dalai Lama auch auf die Risiken eines ungezügelten Strebens nach materiellem Wohlstand hin: »Die Gier nach endlichen Dingen kann nie wirklich befriedigt werden«, und sie schaffe gleichzeitig die Grundlage für Neid und Unzufriedenheit. Dass Reichtum per se nicht glücklich macht, würde wohl niemand leugnen. Allerdings schließt der Dalai Lama daraus nicht, dass man dem technischen und wissenschaftlichen Fortschritt abschwören, sondern sich vielmehr der globalen Verantwortung bewusst werden sollte. Unter globaler Verantwortung versteht er die Einsicht, dass alle Handlungen weit reichende, ja universelle Konsequenzen haben und fordert eine Haltung, die vom Respekt für andere Menschen geprägt ist. Die Chancen des Wachstums entstehen in Verbindung mit dem globalen Verantwortungsgefühl, denn die Anteilnahme am Leben anderer Menschen ist die Grundlage für ein solidarisches und gerechtes Handeln.“
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