Das Königreich Bhutan liegt im östlichen Himalaya zwischen Indien und China auf einer Höhe von 180 bis 7 500 Metern. Seine Landfläche ist mit 38 395 km2 ungefähr so groß wie das Bundesland Niedersachsen. Die Einwohnerzahl beträgt ca. 650 000, von denen etwa 50 000 in der Hauptstadt Thimphu leben. Das Land ist durch und durch vom Buddhismus geprägt. Architektur, Kultur und Gesellschaft spiegeln diesen Umstand in allen Farben wider. Im Süden des Landes leben auch aus Nepal eingewanderte größtenteils hinduistische Bevölkerungsgruppen. Medien- und Computertechnologie sind erst vor wenigen Jahren eingeführt worden. Die einzige Ampelanlage in der Hauptstadt ist auf Betreiben der Bevölkerung nach einiger Zeit wieder stillgelegt worden. Sie wollten ihren Verkehrspolizisten zurück. Der Tourismus wird nur in so weit gefördert, als er die Bewahrung der traditionellen Kultur und Gesellschaft nicht gefährdet. Kosten pro Urlaubstag: ca. 200 €.
Staatsziel in Bhutan ist nicht in erster Linie das Wachstum des Bruttosozialprodukts, sondern die Vermehrung der "Gross National Happiness", also der Lebensqualität seiner Bewohne. Das Könighaus fördert einen vorsichtigen Prozess der Demokratisierung und Dezentralisierung. Dadurch sollen politische Verwerfungen wie in vielen anderen Entwicklungsländern vermieden werden.
Tobias Pfaff, Doktorand der Universität Münster, beschäftigt sich hauptsächlich mit den Themen Lebenszufriedenheit und Ökonomie, Wohlfahrtsmessung und Gross National Happiness als Entwicklungskonzept von Bhutan. Er hat Betriebswirtschaftlehre studiert und arbeitet am Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaften. Im Interview spricht er über die besondere Situation Bhutans, ein Land, dass das Glück zum Staatsziel erklärt hat.
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